Lebensmittel liegen in einer Mülltonne
APA/dpa-Zentralbild
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WIRTSCHAFT

Lebensmittelverschwendung bleibt Problem

Die steirischen Haushalte produzieren pro Jahr mehr als 160.000 Tonnen Lebensmittelabfall. Immer mehr Lebensmittel landen oft originalverpackt im Restmüll. Der meiste Lebensmittelmüll fällt in privaten Haushalten an, gefolgt von Großküchen.

1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Österreich jedes Jahr im Müll – eine „erhebliche Menge“, auch auf die Steiermark gerechnet, so Johann Wiedner, Leiter der Abteilung für Nachhaltigkeit des Landes Steiermark: „Wenn wir alles zusammenrechnen, sind das 166.000 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr. Natürlich ist der größte Teil auf den privaten Haushalt zurückzuführen, aber auch im Bereich der Großküchen sind hier mit 15 Prozent große Mengen.“

Noch viel Potential in Spitälern

Noch Potenzial gibt es etwa in den Großküchen der KAGes-Spitäler. Die Reduktion von Lebensmittelabfall sei bereits in der Klimastrategie verankert, so Vorstand Ulf Drabek: „Das Ziel für 2023 wäre, bei allen Küchenstandorten unter 30 Prozent zu kommen. Man kann dazusagen, dass es bereits Standorte gibt und Häuser wie das LKH Graz 2, das derzeit einen Speisenverwurf von 19 Prozent hat, womit wir auch Top 6 in Österreich sind.“ So gibt es in den KAGes-Spitälern etwa flexible Portionsgrößen und Wahlmöglichkeiten bei den Menüs.

Überschüssige Lebensmittel im Überraschungssackerl

Auch immer mehr Initiativen und Start-ups kämpfen gegen die Lebensmittelverschwendung – etwa das dänische Unternehmen „Too Good To Go“, das es seit über vier Jahren auch in Österreich gibt: Zu einem vergünstigten Preis kann dabei etwa in Supermärkten ein Überraschungssackerl mit überschüssigen Lebensmitteln gekauft werden. In der Steiermark wurden heuer im Bundesländervergleich bisher am zweitmeisten Sackerl gekauft.

Foodsharing: „Es bleibt eigentlich nichts übrig“

Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es den Verein Foodsharing in der Steiermark: Rund 500 Ehrenamtliche holen dabei Lebensmittel von Supermärkten und Großküchen ab und stellen sie in Kästen, sogenannten „Fairteilern“ zur Verfügung, so Heidi Schmitt, stellvertretende Vorsitzende des Vereins: „Gerade in der letzten Zeit, wo die Teuerung so stark geworden ist, werden auch sehr viele Lebensmittel abgeholt, und es bleibt eigentlich nichts übrig.“

Vor allem Brot sei stark nachgefragt, so Schmitt. Rund 1.600 Tonnen Lebensmittel seien seit der Gründung des Vereins gerettet worden.