Horst Bischof
APA/TU GRAZ/HELMUT LUNGHAMMER
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Bildung

Horst Bischof startet als TU-Rektor durch

Mit Horst Bischof hat die TU Graz ab Montag einen neuen Rektor. Der in der Obersteiermark aufgewachsene Informatiker will die TU als solcher noch stärker als Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft ausbauen und sie zum „Taktgeber“ bei großen gesellschaftlichen Themen machen.

Horst Bischof, geboren in der Schweiz und aufgewachsen in Neumarkt im Bezirk Murau, hat zuletzt zwölf Jahre lang als Vize-Rektor seines Vorgängers Harald Kainz die Geschicke der Technischen Universität Graz maßgeblich mitgestaltet. Ab Montag erklimmt er die oberste Stufe als neuer Rektor der zweitgrößten steirischen Universität, einer Einrichtung mit 14.000 Studierenden, 4.000 Beschäftigten und rund 100 Instituten. Die feierliche Inauguration als neuer Rektor erfolgt am 23. November.

TU-Rektor Horst Bischof

Der neue Rektor der Technischen Universität spricht mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller über seine Vorhaben.

Beste Lehrende und Studierende anlocken

Das primäre Ziel des neuen Rektors umschreibt er selbst mit „All about People“: „Wir müssen schauen, dass wir die besten Lehrenden und Studierenden bekommen. Da haben wir eine Reihe von Maßnahmen geplant. Um die besten Forschenden zu bekommen, brauchen wir eine hervorragende Infrastruktur, und diese Infrastruktur zu bekommen ist natürlich sehr teuer.“

Horst Bischof
ORF

Hier soll eine noch stärkere Kooperation mit der Wirtschaft helfen, sagt Bischof: Man habe Kooperationen mit Firmen, die man schon lange habe. „Firmenkooperationen, da sind wir sehr gut aufgestellt, und das gilt es natürlich weiter zu fördern.“ Auch mit Brüssel und Wien will Bischof eine bessere Vernetzung, um bei internationalen Projekten stärker vertreten zu sein.

Mehr Grundlagenforschung und KI etablieren

Trotz der starken Praxis-Orientierung will man auch die Grundlagenforschung stärken – sie sei die Basis für Forschungen, es gebe keine Umsetzungen, ohne die Grundlagen zu erarbeiten. Bischof sieht die TU Graz auch als „Taktgeber im regionalen Ökosystem“: Dabei soll die Technische Universität Graz bei Themen wie der grünen oder digitalen Transformation Richtung und Tempo vorgeben.

Der neue Rektor privat

Helmut Schöffmann mit einem Portrait von Horst Bischof, das auch private Einblicke gibt.

Die Technologie der „Künstlichen Intelligenz“ möchte Bischof dabei bewusst und sinnvoll einsetzen. „Wenn man sich vorstellt, welchen Programmierermangel wir haben, dann können wir dann durch solche Tools einen Gutteil dieses Mangels beseitigen.“ Eine große Herausforderung sei auch die immer kürzer werdende Halbwertszeit des Wissens, im Bereich „Nachhaltigkeit“ wolle man ein nach außen hin gut sichtbares „Role-Model“ werden.

Rektor zeigt sich „offen für alle Ideen“

Selbst beschreibt sich der neue Rektor als „sehr umgänglich, freundlich, aber in gewissen Bereichen auch konsequent“. Er zeige sich aber „sehr offen für alle Ideen“. Privat zählt für Bischof die Familie, sportlich der SK Sturm, zweimal jährlich läuft er zudem einen Halbmarathon, dazwischen ist er auch gerne auf Heimatbesuch: „Neumarkt ist meine Heimat. Ich bin in Murau in die Schule gegangen, hatte dort einen perfekten Mathematiklehrer, der sicher einiges bewirkt hat, dass ich so in diesem Bereich reüssiere. Ich komme nach wie vor sehr gerne in die Heimat.“ Zu den persönlichen Zielen für die TU Graz meint Bischof: „Wir wollen weiter die Spitze behalten.“