Kurzarbeit
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

Für Kurzarbeit fließt nun weniger Geld

Die Sonderregelungen für die CoV-Kurzarbeit laufen am Samstag aus, ab 1. Oktober gilt ein neues Dauermodell für die Kurzarbeit. Die Hürden für Betriebe, die um Hilfe ansuchen, sind dabei hoch, und der Fördertopf ist auch nur spärlich gefüllt.

20 Millionen Euro legte die Regierung in den Fördertopf für Kurzarbeit – nicht für die Steiermark allein, sondern für ganz Österreich. Wenn die Regelung am Sonntag in Kraft tritt, wird der Andrang vermutlich groß sein.

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

Alice Wieser, Kurzarbeits-Expertin vom AMS Steiermark, vergleicht das Prozedere mit einem Photovoltaik-Födercall: „Die Begehren werden gereiht nach ‚First come and first serve‘. So ist es jetzt in dem Fall auch bei der neuen Kurzarbeit aufgrund der begrenzten budgetären Situation.“

Firmen müssen eine Perspektive vorweisen

Für jene Unternehmen, die vorne gereiht werden, ist der Weg bis zur Auszahlung aber immer noch lang – so müssen sie zum Beispiel sehr detailliert nachweisen, dass ihre wirtschaftlichen Schwierigkeiten vorübergehend sind, erklärt Wieser: „Und die nächste Herausforderung, die damit zusammenhängt, ist, dass die Firmen uns auch sagen müssen, wenn sie angenommen die Kurzarbeit nur drei Monate beantragen, warum es dann im vierten Monat besser ist. Das fragen wir explizit nach.“ Doch viele Firmen wissen schlicht nicht, warum in drei Monaten die Auftragslage besser sein soll.

Geld fließt erst 2024

Ein weiteres Kriterium ist die Arbeitsmarktprüfung ab dem vierten Monat der Kurzarbeit. „Dabei wird überprüft, wie viele offene Stellen im Umfeld des Unternehmens vorhanden sind. Und da wird es aufgrund der vielen nachgefragten, offenen Stellen in den Bereichen schon schwierig sein, dass die Kurzarbeit überhaupt möglich ist“, sagt die Kurzarbeits-Expertin. Wenn man die Förderung jetzt beantrage und alle Kriterien erfüllt seien, werde die Zusage voraussichtlich Mitte Dezember erteilt. Ausgezahlt wird die Förderung erst im neuen Jahr.

Derzeit kein Unternehmen in Kurzarbeit

Derzeit gibt es in der Steiermark kein Unternehmen, das Kurzarbeit beantragt hat – im Oktober letzten Jahres waren es zehn Firmen, im Oktober 2021 aufgrund der CoV-Pandemie rund 1.000 steirische Betriebe.

Am Höhepunkt der Pandemie waren über eine Million Beschäftigte in Österreich in Kurzarbeit. Besonders betroffen waren die Bereiche Gastronomie, Hotellerie, Fachhandel und körpernahe Berufe. Für die CoV-Kurzarbeit hat die öffentliche Hand seit März 2020 über zehn Milliarden Euro aufgewendet.