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Holding Graz
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Verkehr

Gemeinden bieten verstärkt E-Carsharing an

Das sogenannte E-Carsharing hat sich in den vergangenen Jahren vor allem im Großraum Graz etabliert, aber auch in den Regionen abseits der Landeshauptstadt wird diese Form der Autovermietung zunehmend häufiger angeboten – teils mit großem Zuspruch.

Einer der ersten steirischen E-Carsharing-Standorte wurde vor knapp zehn Jahren eröffnet. Mittlerweile gibt es steiermarkweit rund 50 E-Carsharing Standorte unterschiedlicher Anbieter, wobei TIM in der Steiermark der derzeit größte Anbieter ist, teils werden die Standorte von den Gemeinden selbst betrieben. Die E-Autos an diesen Standorten können einfach online gebucht und für einen kurzen Zeitraum günstig gemietet werden. Ab vier Euro pro Stunde ist man – je nach Anbieter – bereits dabei.

Noch großes Potenzial in der Ober- und Weststeiermark

In Summe sind dadurch aktuell 80 E-Autos zum Mieten im Einsatz und auch täglich im Betrieb, sagt Harald Messner von der Energie Agentur Steiermark: „Abgespult wurden mit diesen Fahrzeugen im Jahr 2022 knapp 2,1 Millionen Kilometer. Und das entspricht einer Einsparung von rund 360 Tonnen CO2.“

Stark vertreten sei das E-Carsharing aktuell vor allem im Großraum Graz, hier ist zuletzt etwa auch die Gemeinde Fernitz-Mellach südlich der Landeshauptstadt mit an Bord gegangen. Noch deutlich mehr Überzeugungsarbeit bedürfe es in der Ober- und Weststeiermark, auch das soll sich in den kommenden Jahren aber ändern, sagt Messner: „Das Land hat sich selbst auferlegt mit der Elektromobilitätsstrategie, dass die Anzahl der Nutzer und Nutzerinnen und auch das Angebot beim Carsharing steigen soll. Da ist man jetzt gerade dabei, in verschiedenen Arbeitsgruppen sich zu überlegen, wie kann man andere Zielgruppen ansprechen bzw. welche Anreize muss es auch geben.“ Vor allem dort, wo neuer Siedlungsraum entsteht, mache E-Carsharing auch im ländlichen Raum Sinn – so der Experte, denn schon ab fünf Nutzern könne sich ein Standort rechnen.

Erfolgsmodell in Gemeinde Raaba-Grambach

Die Gemeinde Raaba-Grambach südlich von Graz betreibt das E-Carsharing seit zwei Jahren selbst und hat damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht, bestätigt Martina Koller, zuständig für das E-Carsharing in der Gemeinde: „Insofern, dass wir mittlerweile zwei Fahrzeuge im Einsatz haben – einmal einen Pkw und des weiteren einen Kastenwagen, der bis 14.00 Uhr immer von unserem Bauhof genutzt wird und danach den Bürgerinnen und Bürgern frei zur Verfügung steht.“

Rund 350 Personen würden das Angebot der Gemeinde mittlerweile nutzen – meist auf Kurzstrecken, beispielsweise für Einkäufe, aber nicht nur: „Der Pkw, der ist schon nach Italien gefahren in den Urlaub und der Kastenwagen ist auch schon nach Slowenien oder auch nach Ungarn gefahren, um dort Abholungen oder Lieferungen zu tätigen.“ Auf Grund dieser starken Nachfrage plane die Gemeinde laut Koller nun, das E-Carsharing-Angebot auszuweiten, ein dritter Standort sei bereits in Planung.