Antidiskriminierungsbericht Steiermark
Antidiskriminierungsstelle Steiermark
Antidiskriminierungsstelle Steiermark
Soziales

Digitale Diskriminierung auf dem Vormarsch

Seit zehn Jahren gibt es den Antidiskriminierungsbericht für die Steiermark – in dieser Zeit gingen fast 7.400 Anfragen ein. Die Ursachen für Diskriminierung haben sich in den letzten zehn Jahren verschoben.

Alltagsdiskriminierungen aufgrund der ethnischen Herkunft seien vor zehn Jahren noch die meist gemeldeten Themen gewesen, 2015/16 seien dann religiöse Diskriminierungsfälle verstärkt dazugekommen.

Inzwischen sehe man immer häufiger Fälle von Altersdiskriminierung, sozialer und digitaler Diskriminierung, so Daniela Grabovac, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark: „Das heißt, dass man nur mehr Onlineformulare hat, dass man zum Beispiel Onlinebanking anbietet und dass Behörden Onlineformulare anbieten oder Förderungen nur mehr online vergeben werden – das heißt, Menschen, die sich online nicht auskennen oder auch ein Smartphone nicht besitzen, fallen hier raus und werden benachteiligt.“

Teuerungen verstärken soziale Diskriminierungen

Ein zweites Thema seien soziale Diskriminierungen, die vor allem durch die Teuerungen verstärkt würden: „Wir merken, dass Menschen, gerade die vielleicht weniger Einkommen haben, sich Wohnungen schon schwer leisten können oder auch beim Einkauf sparen müssen; und wir sehen auch eine politische Debatte im Sinne von ‚Es sollen bitte die Leute arbeiten gehen‘ und Arbeitslose werden als Sozialschmarotzer dargestellt“, so Grabovac.

Diskriminierungen aufgrund des Alters, Behinderung oder der ethnischen Herkunft würden immer noch am häufigsten gemeldet werden. Bei anderen Themen sei das Bewusstsein oft noch nicht so groß, dass es sich auch dabei um Diskriminierungen handle, so Grabovac.

Neue Themen bei den Hasspostings

Neue Themen würden sich auch bei den Hasspostings, die über die 2017 eingeführte BanHate-App erhoben werden, zeigen: „Die neuesten Themen sind die Klimaaktivisten und -aktivistinnen sowie Trans- und Queer-Personen, die jetzt insbesondere von Hass und Hetze betroffen sind.“ Man merke, dass der Ton insgesamt immer rauer werde gegen jene, die gegen Diskriminierung aufstehen würden, so Daniela Grabovac.