Die Blüte des Wiesenrispengrases leitet in den Tieflagen Österreichs meist die Gräserpollensaison ein. Obwohl die Allergenität des Wiesenrispengrases etwas schwächer ist ist es dennoch ein guter Startindikator für die Saison. Es kommt meist überall vor (auch vermehrt auf Grünflächen im Stadtgebiet).
Pollenwarndienst
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Umwelt

Klimawandel: Gräser besonders gefährdet

Seit neun Jahren werden in der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein bei Irdning-Donnersbachtal die Auswirkungen des Klimawandels auf Grünland erforscht. Demnach sind vor allem Gräser stark betroffen.

Auf 54 Parzellen zu je vier mal vier Metern wird auf der sogenannten ClimGrass-Anlage daran geforscht, wie sich zukünftiges Klima auf den Pflanzenbestand und den Ertrag auswirken wird. Mit Hilfe von Infrarotheizungen werde die Temperatur um drei Grad sowie die CO2-Konzentration in der Luft erhöht.

Tiefere Wurzeln: Gräser durch Kräuter ersetzt

Projektleiter Andreas Schaumberger erklärt: „In diesen acht bis zehn Jahren, in denen wir das beobachtet haben, konnten wir feststellen, dass der Pflanzenbestand sich verändert, dass Gräser stärker aus dem Bestand herausfallen, durch Kräuter ersetzt werden. Kräuter haben etwas tiefere Wurzeln; sie können das auch in tieferen Bodenschichten nutzen. Und wenn es oben in den oberen Schichten zu trocken wird, dann leiden die Gräser zunehmend und manche davon fallen aus.“

Das habe massive Auswirkungen auf das Grünland: „Leistungsfähiger Grünlandbestand setzt sich zu etwa 50 bis 70 Prozent aus Gräsern zusammen, zu zehn bis 20 Prozent aus Kräutern und Leguminosen. Und wenn sich das dann mit diesen Artengruppen verschiebt, Gräser zunehmend ausfallen, dann führt das dazu, dass der Ertrag grundsätzlich zurückgeht.“

Enorme Auswirkungen

In Kombination mit Dürreperioden sei das ein gravierendes Problem, so Schaumberger. Daher könne man bei zwölf Parzellen den Regen abhalten, um künftige Dürreperioden zu simulieren: „In der Regel ist es so, dass die höheren Temperaturen in der Zukunft kombiniert mit Trockenheit zu massiven Veränderungen im Ertrag und auch im Bodenleben führen.“ Diese Entwicklungen seien vor allem für die Landwirtschaft von Bedeutung – denn unregelmäßiger Futterertrag sei nicht zuletzt ein Problem für die Viehhaltung und habe auch Auswirkungen auf die Milch- und Fleischproduktion, so Schaumberger.