Pflegerin an einem Krankenbett
ORF.at/Birgit Hajek
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Chronik

Erster Pflegelehrling startete Ausbildung

Was in der Schweiz schon lange vorgelebt wird, ist seit heuer auch in Österreich möglich: eine Lehre zur Pflegerin bzw. zum Pfleger. Damit soll der Pflegenotstand etwas eingedämmt werden. In Schladming tut seit einer Woche der erste steirische Pflegelehrling Dienst.

Das Pflegereformpaket der Bundesregierung macht eine Pflegelehre nun möglich, und der Heimbetreiber Senecura ist das erste Unternehmen, das steiermarkweit davon Gebrauch macht.

5.500 Personen in Ausbildung

Derzeit werden in ganz Österreich 5.500 Menschen in der Pflege ausgebildet – der Bedarf liegt zwischen 8.000 und 9.000 Personen. Pflegelehrlinge sollen helfen, diese Lücke zu füllen.

Jaqueline Anakukola in Schladming ist der erste Pflegelehrling in diesem Bundesland – es sollten rasch weitere folgen, so Senecura-Unternehmenssprecher Johannes Wallner: „Wir haben an drei weiteren Standorten der Senecura Interessenten.“

Attraktives Gehalt für Lehrlinge

Das Einstiegsgehalt für Lehrlinge in der Pflege sei durchaus attraktiv und deshalb erwarte Wallner hierzulande auch viele Bewerberinnen und Bewerber: „Lehrlinge beginnen mit 829 Euro im Monat und enden bei rund 1.600 Euro im vierten Ausbildungsjahr. Die Bundesregierung rechnet damit, dass bis zu 1.000 Lehrlinge pro Jahr im Bereich der Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz ausgebildet werden.“

Schweizer Vorbild

Das wäre zwar nicht einmal ein Prozent aller Lehrberufe, angesichts des Pflegenotstands ist es aber ein wichtiger Schritt. Die Schweiz macht es seit 2004 flächendeckend vor – hier gelang es mit Hilfe der Pflegelehrlinge ein stabiles Personalpaket in der Pflege zu haben. „Die Pflegelehre ist in der Schweiz an dritter Stelle bei den Berufswünschen von jungen Menschen. Da sieht man, dass die Nachfrage sehr groß sein kann, und das erhoffen wir uns natürlich auch für Österreich“, so der Senecura-Sprecher.