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Soziales

Remobilisation zu Hause kommt überall

Das Pilotprojekt „mobiREM“ wird auf die gesamte Steiermark ausgeweitet. Bei dem Remobilisationsprogramm geht es darum, dass ältere Menschen nach einem Unfall oder einer Operation zu Hause Unterstützung von Fachpersonal bekommen.

Der Projektname „mobiREM“ steht für mobile, geriatrische Remobilisation. Was 2017 mit einem Pilotprojekt unter Studienbedingungen von der KAGes in Hörgas gestartet wurde, wird jetzt zum steiermarkweiten Versorgungsmodell. Das „mobiREM“-Team besteht aus Fachkräften aus der Physio- und Ergotherapie, aus Sozialarbeitern und aus Ärztinnen und Ärzten.

Die Zuweisung erfolgt durch den Hausarzt oder das Krankenhaus. Das Team komme dann zu den Betroffenen nach Hause, sagte die scheidende Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) am Montag: „Zu Hause hat man eben oft Hürden und Stolpersteine – man rutscht beispielsweise im WC oder im Badezimmer aus. Mit diesem multiprofessionellen Team gibt es den Weg nach Hause, um in Würde alt werden zu können.“

Ambulanzen sollen entlastet werden

Pro Patient sind insgesamt 30 Einheiten vorgesehen – das heißt, die Fachkräfte aus den jeweiligen Bereichen kommen je nach Bedarf zwei bis dreimal pro Woche. Die Gesamtbehandlungsdauer ist für etwa fünf bis sechs Wochen geplant.

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Die „mobiREM“-Verantwortlichen sprechen von einer Win-win-Situation – für Betroffene und Angehörige werde die Lebensqualität verbessert, während gleichzeitig Ambulanzen und Stationen in den Spitälern entlastet würden, sagt KAGes-Chef Gerhard Stark: „Wenn sie eine schwere Erkrankung hätten und sie haben zu Hause keine Unterstützung, dann ist der Weg zurück ins Krankenhaus vorgebahnt. Das nennt man Wiederaufnahme nach einer schweren Erkrankung.“

Schon im Oktober wird Ausweitung durchgeführt

Die KAGes wolle hier darauf achten, wie stark sich die Maßnahme auswirke. Noch im Oktober startet „mobiREM“ in Graz, Graz-Umgebung, Voitsberg, Deutschlandsberg und Bad Radkersburg; geplant sind in den kommenden Jahren dann insgesamt 17 Teamstützpunkte in allen steirischen Regionen. 2.300 „mobiREM“-Fälle werden pro Jahr erwartet. Da sich die Aufgabenbereiche auf viele Fachbereiche aufteilen, werde man dafür auch genug Personal aufbringen, heißt es vom Gesundheitsressort und der KAGes.