Erst vor einem Jahr hatte Jerusalem nach der CoV-Pandemie seine Tore wieder für Pilger geöffnet. Jetzt steht die heilige Stadt erneut vor einer großen Krise – auch wirtschaftlich, schildert der Steirer Lukas Maier: Er ist Gästemanager des österreichischen Pilger-Hospiz in Jerusalem und verwaltet die 124 Gästebetten, die gerade noch voll waren und jetzt plötzlich fast alle leer stehen.
„Wir sind am Freitag von einem Rekord-Oktober ausgegangen, die Buchungslage war sehr gut. Wir waren bis Ende November hinein praktisch komplett ausgebucht, und von einem Tag auf den anderen hat sich die Reservierungswelle leider in eine Stornowelle umgewandelt.“
Lukas Maier im Interview mit Tim Cupal
Lukas Maier lebt schon fast seit zehn Jahren im Land und arbeitet in Jerusalem als Gästemanager des österreichischen Pilger-Hospiz.
Raketenalarm „Teil der Normalität“
Maier lebt, mit Unterbrechungen, schon seit fast zehn Jahren im Land. Auch für ihn kam der Angriff überraschend – die Sirenen beunruhigen ihn aber nicht mehr: „Ich kenne die Raketen alle seit dem Konflikt 2014, und für mich ist das schon ein Teil der Normalität geworden. Also ein Raketenalarm bringt mich nicht aus dem Konzept.“ Trotz des Krieges und der angespannten Situation werde er das Land daher nicht verlassen, so Maier.
Timotheus Baier im Interview mit Tim Cupal
Der 18-jährige Timotheus Baier aus Graz ist seit eineinhalb Monaten als Zivildiener im Pilger-Hospiz von Jerusalem im Einsatz.
Der 18-jährige Timotheus Baier aus Graz ist seit eineinhalb Monaten als Zivildiener im Pilger-Hospiz von Jerusalem im Einsatz – für ihn sei der Angriff der Hamas zunächst zwar ein „Schock“ gewesen, doch er fühle sich sicher: „Man hat seine Bedenken, aber dass man hier so viele heilige Stätten in der Umgebung hat, das ist eine Absicherung, muss man sagen. Also habe ich jetzt direkt Angst? Nicht wirklich.“ Der Betrieb im Pilger-Hospiz würde daher normal weiterlaufen.
Möglicherweise auch Österreicher entführt
Beim Großangriff von Hamas-Terroristen auf Israel wurden möglicherweise auch drei Österreicher entführt – das teilte am Dienstag das Wiener Außenministerium mit. Die drei Vermissten hätten sich zuletzt unabhängig voneinander im Süden Israels aufgehalten. Eine offizielle Bestätigung über ihren Aufenthaltsort gebe es derzeit aber nicht, hieß es – mehr dazu im Liveticker (news.ORF.at).