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Chronik

Männernotruf hilft seit zehn Jahren

Rund 90 Prozent aller Gewalttaten werden von Männern verübt – meist geht es dabei um Beziehungstaten. Auslöser sind häufig Überforderung oder Ohnmachtssituationen, heißt es vom steirischen Männernotruf. Vor zehn Jahren wurde er in der Steiermark als Pilotprojekt gegründet.

Unter der Telefonnummer 0800 246 247 bekommen Hilfesuchende rund um die Uhr psychologische Beratung und Unterstützung. Rund 21.000 Gespräche seien seit der Gründung vor zehn Jahren von ehrenamtlichen Beratern geführt worden. In zwei von drei Fällen ging es dabei um Gewalt innerhalb der Beziehung.

Reden über Sorgen, Probleme und Ängste

„Ich glaube, unserem Team mit 38 Männern ist es in diesen zehn Jahren gelungen, viele Tragödien – auch Femizide – zu verhindern. Aber wir haben vor allem den Männern eine Möglichkeit gegeben, über ihre Sorgen, Probleme und Ängste zu reden, damit es eben nicht zu einem Gewaltausbruch kommt“, resümiert der Leiter des Männernotrufs, Eduard Hamedl anlässlich eines Festaktes am Mittwoch.

Umdenken in der Gesellschaft wünschenswert

Der Fortbestand des Notrufes sei wichtig, meint Hamedl: „Leider gibt es noch immer viel Gewalt, und wir leben in einer gewaltvollen Zeit. Aber vielleicht kann man dazu beitragen, dass es weniger wird, dass ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet und vor allem Männer aufstehen und sagen, das ist nicht okay.“ Der Wunsch des Leiters ist, dass der Männernotruf nicht ewig ein ehrenamtlicher Verein ist, sondern durch staatliche Förderungen bestehen kann.