Der steirische Wald ist viel besucht, war zuletzt aber weit weniger erforscht als beispielsweise der Regenwald Südamerikas. Die steirische Landwirtschaftskammer, Biologen der Uni Graz und des Universalmuseums Joanneum sowie weitere Experten haben die heimischen Wälder daher vier Jahre lang unter die Lupe genommen.
Mehr als 1.000 Tierarten gefunden
Die Ergebnisse dieses steirischen Projekts sorgen bundesweit für Aufsehen, denn sie zeigen, wie viel Leben in den Wäldern Österreichs steckt, auch wenn sie regelmäßig von Hand und mit Maschinen bewirtschaftet werden. Martin Krondorfer leitet die forstliche Ausbildungsstätte Pichl (FAST Pichl) in St. Barbara im Mürztal, wo die Untersuchungen Erstaunliches ans Tageslicht gebracht haben: „Wir haben 1.028 verschiedene Tierarten gefunden, 780 Pilzarten, 204 Pflanzenarten, 160 Flechtenarten und Moose noch zusätzlich dazu.“
Noch nie entdeckte Arten entdeckt
Dazu gehören auch zahlreiche Erstfunde, die noch nie in der Steiermark entdeckt und in unseren Wäldern auch nicht vermutet wurden. „Das ist zum Beispiel der böhmische Asselfresser – eine Spinnenart, die zumindest in der Steiermark noch nie entdeckt wurde.“ Auch ein nur 2,5 Millimeter großer Pseudoskorpion wurde von den Wissenschaftlern gefunden, „der als erster in Europa einen deutschen Namen bekommen hat, und der heißt jetzt Pichler-Scherenspringer.“
Und die Forschergruppe rund um Martin Krondorfer steckt bereits mittendrin im nächsten Projekt: Bis nächstes Jahr sollen auch die Baumkronen auf Lebensformen untersucht werden – auch das habe man in der Steiermark in dieser Form noch nie gemacht.