Das Wirtschaftsgebäude in Eggersdorf steht in Vollbrand
Herbert Buchgraber/Bezirksfeuerwehrverband GU
Herbert Buchgraber/Bezirksfeuerwehrverband GU
Chronik

Wirtschaftsgebäude bei Graz in Flammen

In Eggersdorf im Bezirk Graz-Umgebung mussten die Feuerwehren in der Nacht auf Sonntag zu einem Brand eines Wirtschaftsgebäudes ausrücken. Mehr als 160 Feuerwehrkräfte von zehn Feuerwehren mit 30 Fahrzeugen standen im Einsatz.

Das Feuer brach laut Polizei Samstagabend gegen 23.00 Uhr aus. Die Besitzer des Anwesens riefen die Feuerwehr. Das Stallgebäude, der Heuboden und das angrenzende Nebengebäude standen in Flammen. Den Feuerwehrkräften gelang es, ein Übergreifen des Brandes auf das angrenzende Wohngebäude zu verhindern. Neben den Feuerwehrkräften waren auch das Rote Kreuz mit Sanitätern aus Kumberg und Lieboch, sowie ein Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung am Brandort.

Löschwasser war große Herausforderung

Entgegen erster Meldungen, wonach zwei Rinder in den Flammen verendeten, gab es kurz darauf Entwarnung: Es konnten alle Tiere aus dem Stall gerettet werden, hieß es in einer Aussendung des Bereichsfeuerwehrverbandes Graz-Umgebung.

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Das Wirtschaftsgebäude in Eggersdorf steht in Vollbrand
Herbert Buchgraber/Bezirksfeuerwehrverband GU
Das Wirtschaftsgebäude steht in Flammen
Das Wirtschaftsgebäude wurde bei dem Brand in Höf stark beschädigt
ORF
Das Stallgebäude ist nach dem Brand stark beschädigt
Das abgebrannte Wirtschaftsgebäude in Höf
ORF
Das abgebrannte Stall- und Nebengebäude
Ein Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten beim Brand in Höf
ORF
Ein Feuerwehrmann beim Löscheinsatz
Feuerwehrleute beim Löscheinsatz
ORF
Zwei Feuerwehrmänner stehen vor dem abgebrannten Wirtschaftsgebäude

Die Herausforderung bei den Löscharbeiten war laut Feuerwehr die Löschwasserversorgung. „Es musste eine Löschkette gebildet werden, das Löschwasser musste aus Teichen in der Umgebung geholt werden“, so Herbert Buchgraber vom Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung.

Zusammenarbeit mehrerer Feuerwehren wird trainiert

Bei derart großen Einsätzen sei die Zusammenarbeit der Feuerwehren besonders wichtig, so Buchgraber: „Einsätze dieser Größe funktionieren nur mehr mit mehreren Feuerwehren, das ist in den vergangenen Jahren intensiv trainiert worden und das ist auch der Garant dafür, dass wir bei solchen Großeinsätzen schnell und richtig reagieren können."

In diesem Fall konnte so das Wohnhaus vor den Flammen geschützt und alle Tiere aus dem Stall gerettet werden. Die Schadenssumme steht noch nicht fest. Laut Brandursachenermittlung dürften sich Heuballen selbst entzündet haben.

30 Prozent der Brandschäden in der Landwirtschaft

Eine österreichweite Auswertung landwirtschaftlicher Großbrände zeigt, dass ein Großteil aller Brandschäden im landwirtschaftlichen Bereich passiert, sagte Brandermittler Matthias Hitl von der Landesstelle für Brandermittlung am Sonntag: „Österreichweit sind es rund 20 Prozent, in der Steiermark gehen sogar 30 Prozent aller Brandschäden auf den landwirtschaftlichen Bereich zurück. Das waren im Jahr 2022 436 Brandschäden, das ist auch bezifferbar mit 11,8 Millionen Euro an Brandschäden die ausbezahlt wurden“, so der Experte.

Veraltete Elektrik als häufige Brandquelle

Je älter landwirtschaftliche Betriebe sind, umso höher ist laut Experten auch die Brandgefahr. Im Bereich Landwirtschaft gibt es einige wenige Zündquellen, die als häufigste Brandursache gelten, sagt der Brandsachverständige Matthias Hitl: „Es gibt im Bereich der Brandursachenermittlungen verschiedene Zündquellen, in der Steiermark ist es hauptsächlich der klassische Blitzschlag, auf Platz zwei sind es offenes Licht und Feuer, wie etwa Zigaretten, dann kommen schon die Heizanlagen sowie die elektrische Energie. Bei älteren landwirtschaftlichen Betrieben ist die Elektrik oft schon veraltet“, so der Experte.

Deshalb rät der Experte bei elektrischen Anlagen zu einer regelmäßigen Überprüfung. Auch die Wartung von Heizungen oder Öfen und die Prüfung und Reinigung der Verbindung zum Rauchfang seien wichtig, oder auch wo Fahrzeuge abgestellt, wo Batterien und brennbare Substanzen gelagert werden, sollte es regelmäßige Überprüfungen und Wartungen geben. Die Landesstelle für Brandermittlung bietet auch entsprechende Beratungen an.