Das Feuer brach laut Polizei Samstagabend gegen 23.00 Uhr aus. Die Besitzer des Anwesens riefen die Feuerwehr. Das Stallgebäude, der Heuboden und das angrenzende Nebengebäude standen in Flammen. Den Feuerwehrkräften gelang es, ein Übergreifen des Brandes auf das angrenzende Wohngebäude zu verhindern. Neben den Feuerwehrkräften waren auch das Rote Kreuz mit Sanitätern aus Kumberg und Lieboch, sowie ein Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung am Brandort.
Löschwasser war große Herausforderung
Entgegen erster Meldungen, wonach zwei Rinder in den Flammen verendeten, gab es kurz darauf Entwarnung: Es konnten alle Tiere aus dem Stall gerettet werden, hieß es in einer Aussendung des Bereichsfeuerwehrverbandes Graz-Umgebung.
Die Herausforderung bei den Löscharbeiten war laut Feuerwehr die Löschwasserversorgung. „Es musste eine Löschkette gebildet werden, das Löschwasser musste aus Teichen in der Umgebung geholt werden“, so Herbert Buchgraber vom Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung.
Zusammenarbeit mehrerer Feuerwehren wird trainiert
Bei derart großen Einsätzen sei die Zusammenarbeit der Feuerwehren besonders wichtig, so Buchgraber: „Einsätze dieser Größe funktionieren nur mehr mit mehreren Feuerwehren, das ist in den vergangenen Jahren intensiv trainiert worden und das ist auch der Garant dafür, dass wir bei solchen Großeinsätzen schnell und richtig reagieren können."
In diesem Fall konnte so das Wohnhaus vor den Flammen geschützt und alle Tiere aus dem Stall gerettet werden. Die Schadenssumme steht noch nicht fest. Laut Brandursachenermittlung dürften sich Heuballen selbst entzündet haben.
30 Prozent der Brandschäden in der Landwirtschaft
Eine österreichweite Auswertung landwirtschaftlicher Großbrände zeigt, dass ein Großteil aller Brandschäden im landwirtschaftlichen Bereich passiert, sagte Brandermittler Matthias Hitl von der Landesstelle für Brandermittlung am Sonntag: „Österreichweit sind es rund 20 Prozent, in der Steiermark gehen sogar 30 Prozent aller Brandschäden auf den landwirtschaftlichen Bereich zurück. Das waren im Jahr 2022 436 Brandschäden, das ist auch bezifferbar mit 11,8 Millionen Euro an Brandschäden die ausbezahlt wurden“, so der Experte.
Veraltete Elektrik als häufige Brandquelle
Je älter landwirtschaftliche Betriebe sind, umso höher ist laut Experten auch die Brandgefahr. Im Bereich Landwirtschaft gibt es einige wenige Zündquellen, die als häufigste Brandursache gelten, sagt der Brandsachverständige Matthias Hitl: „Es gibt im Bereich der Brandursachenermittlungen verschiedene Zündquellen, in der Steiermark ist es hauptsächlich der klassische Blitzschlag, auf Platz zwei sind es offenes Licht und Feuer, wie etwa Zigaretten, dann kommen schon die Heizanlagen sowie die elektrische Energie. Bei älteren landwirtschaftlichen Betrieben ist die Elektrik oft schon veraltet“, so der Experte.
Deshalb rät der Experte bei elektrischen Anlagen zu einer regelmäßigen Überprüfung. Auch die Wartung von Heizungen oder Öfen und die Prüfung und Reinigung der Verbindung zum Rauchfang seien wichtig, oder auch wo Fahrzeuge abgestellt, wo Batterien und brennbare Substanzen gelagert werden, sollte es regelmäßige Überprüfungen und Wartungen geben. Die Landesstelle für Brandermittlung bietet auch entsprechende Beratungen an.