Der größte Wandel in den letzten 20 Jahren sei der von der Erdbestattung hin zur Feuerbestattung, sagt der Landesinnungsmeister der Bestatter, Klaus Moser aus Murau: In Graz finden bereits über 80 Prozent der Bestattungen mit Urnen statt, in der gesamten Steiermark liegt der Anteil bei 70 Prozent.
Mittlerweile Feuerbestattung vorherrschend
Der Hauptgrund sei, dass ein Urnengrab weniger Pflege brauche als ein Erdgrab; zudem werde es immer individueller, wie die Angehörigen die Urne schlussendlich aufbewahren, sagt Moser: „Viele Personen nehmen sie mit nach Hause, haben daheim ein Plätzchen, es gibt verschiedene Friedwälder. Auch auf den Friedhöfen gibt es verschiedene Möglichkeiten, wenn man eine Baumbestattung anbietet, oder eine Streuwiese.“
Auch Erinnerungsschmuck werde immer häufiger, so Moser: Bei dieser Form der Bestattung wird aus der Asche des Verstorbenen ein Edelstein gemacht. Große Trauerfeiern gebe es dagegen immer seltener, sind sich die Bestatter einig.
Tod und Vorsorge dafür oft noch Tabuthema
Das Thema Tod und Vorsorge sei dafür in vielen Familien nach wie vor ein Tabu, sagt Gerhard Haagen von der Bestattung Mürzzuschlag: „Wir haben leider oft den Fall, dass die Angehörigen bei uns sitzen. Auf die Frage, was der Wunsch des Verstorbenen war, schauen sich die Angehörigen an und sagen: Wir wissen es nicht! Wir haben in der Familie nie darüber geredet. Wichtig ist, dass man darüber spricht, dass man sagt: Was stellst du dir vor im Fall des Falles?“
Wer alleinstehend sei oder den letzten Weg nicht mit der Familie besprechen möchte, könne das jederzeit mit einem Bestatter tun, so Haagen. Die Kosten für eine Feuer- oder eine Erdbestattung sind übrigens in etwa gleich – Versicherungen empfehlen, etwa 7.000 Euro dafür vorzusehen.