Illustration zum Thema „Impfen/Medikament/Pharma/Injektionen“. Spritzen und Nadeln.
APA/BARBARA GINDL
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Gesundheit

Arzt kritisiert fragwürdige Abnehm-Methode

Abnehmen mit Hilfe einer Spritze, die eigentlich für Diabetiker gedacht ist – diese Methode hat sich mittlerweile zu einem Trend entwickelt. Dies führt nun zu einem Lieferengpass, der wiederum Diabetikern schadet. Auch Fälschungen sind bereits in Umlauf.

Fälschungen des Diabetes-Mittels Ozempic haben Österreich erreicht: So muss ein Patient bzw. eine Patientin nach der Anwendung einer Fälschung im Spital behandelt werden – mehr dazu in Erster Spitalsfall durch gefälschtes Ozempic (news.ORF.at).

Beim Grazer Diabetestag der Med-Uni warnt Harald Sourij von der Klinischen Abteilung für Diabetologie vor diesem Hype und auch den Fälschungen: „Ich fürchte, in nächster Zeit ist diese Gefahr größer, weil diese Präparate aktuell vergriffen sind und dann Leute nach Alternativen suchen – und ich glaube, es gibt eine klare Warnung: Finger weg von diesen Präparaten! Wir wissen nicht genau, was drin ist, was die Sicherheitsbedenken sind, und dementsprechend sollte man es einfach nicht verwenden“, so der Experte.

Diabetiker bekommen nicht die optimale Medikation

Schon länger sei bekannt, dass Diabetes-Medikamente auch in anderen Bereichen Vorteile bringen, so Sourij: „Wir haben diese Medikamente eigentlich schon längere Zeit in der Diabetologie, und wir wissen, die bringen für unsere Patientinnen und Patienten Vorteile, was das Herzinfarkt- oder das Schlaganfall-Risiko anbelangt. Und sie führen in höheren Dosen zu einer Gewichtsreduktion von bis zu 15 Prozent. Das macht es natürlich attraktiv, auch außerhalb des Diabetes diese Substanzen einzusetzen.“

Arzt kritisiert fragwürdige Abnehm-Methode

Abnehmen mit Hilfe einer Spritze, die eigentlich für Diabetiker gedacht ist – diese Methode hat sich mittlerweile zu einem Trend entwickelt. Dies führt nun zu einem Lieferengpass, der wiederum Diabetikern schadet. Auch Fälschungen sind bereits in Umlauf.

Auch medial sei der Hype immer stärker aufgebauscht worden, sodass es nun einen Lieferengpass gibt: „Der ist leider zu groß. Wir müssen Menschen von diesen Präparaten auf Alternativen umstellen, und es gibt nicht immer die optimalen Alternativen, nämlich solche, die auch das Risiko für Gefäßerkrankungen senken. Wir müssen dann frühzeitig auf Insulin umstellen, und genau das wollen wir momentan vermeiden. Also ja, der Engpass ist beträchtlich, und der scheint noch bis zum zweiten Quartal nächsten Jahres anzuhalten“, sagt der Experte.