Alpenhütte
Alpenverein/Hütten und Wege
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Umwelt

Alpenvereinshütten sollen klimaneutral werden

Die Hütten des Alpenvereins sollen bis 2033 klimaneutral werden. Eine Arbeitsgruppe erstellt derzeit ein Konzept zur Emissionsreduktion. Ansporn soll auch das Umweltgütesiegel sein, das an diesem Wochenende u. a. an eine Hütte der Sektion Graz verliehen wurde.

63 von insgesamt 231 österreichischen Alpenvereinshütten sind bereits mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet. An diesem Wochenende sind drei neue dazugekommen: die Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen in Tirol, das Freschen-Haus im Bregenzerwaldgebirge in Vorarlberg und das Arthur-von-Schmid-Haus in der Ankogelgruppe – eine Hütte, die von der Sektion Graz betrieben wird.

Elf steirische Hütten bisher ausgezeichnet

Das Gütesiegel werde an Hütten verliehen, die bei der Energieversorgung, Mülltrennung und anderen betrieblichen Abläufen die Nachhaltigkeitsziele erfüllen, so der Vorsitzende des steirischen Landesverbandes des Alpenvereins, Norbert Hafner. „Von den bewirtschafteten Hütten in der Steiermark haben elf Hütten aktuell dieses Umweltgütesiegel erhalten. Das sind circa 30 Prozent der bewirtschafteten Hütten. Im letzten Jahr wurde die Voitstaler Hütte im Hochschwabgebiet ausgezeichnet. An diesem Wochenende geht die Verleihung an eine Hütte der Sektion Graz. Das ist das Arthur-von-Schmid-Haus.“

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Das Arthur-von-Schmid-Haus liegt in der Ankogelgruppe auf 2.281 Meter Höhe direkt am zweitgrößten Bergsee Kärntens, dem Dösenersee. Es wurde in den Jahren 1910/11 vom Zweigverein Graz errichtet, und die Sektion ist seither auch der Betreiber.

Nutzung von „Öffis“ soll verstärkt werden

Man wolle in puncto Klimaneutralität vor allem an zwei Hebeln ansetzen. Hafner: „Es sind zwei Schwerpunkte. Das eine ist der Mobilitätsaspekt, der natürlich beim Alpenverein für die eigenen Touren und auch für die Ausbildungsinhalte schlagend ist. Das andere ist die Hütteninfrastruktur.“ Jede Bergtour beginne schließlich mit der Anreise und diese finde sehr häufig mit dem eigenen Auto statt.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2022 im Alpenverein habe ergeben, dass zwar das Bewusstsein für klimafreundliche Mobilität durchaus hoch sei, dennoch aber immer noch 80 Prozent der Mitglieder den eigenen Pkw für die Anreise zur Tour wählen würden. Hier wolle man verstärkt zur Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln animieren. Bereits jetzt seien über 6.000 Alpenvereinstouren mit dem Hinweis „öffentlich erreichbar“ ausgewiesen.

Keine Dieselaggregate auf Hütten mehr

Was die Hütten betreffe, sei man schon einen Schritt weiter, so Hafner: „Bei den Hütten ist es so, dass man eigentlich schon seit Jahrzehnten beispielsweise alte Dieselaggregate ausgemistet hat oder schon lange nicht mehr fördert. Das ist etwas, was wir schon lange tun. Das heißt, das ist das Thema der Energieversorgung, aber eben auch im Betrieb.“

Ein Ansporn soll dabei das Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten sein. Das Umweltgütesiegel wird seit 1996 verliehen. Eine Jury macht sich an Ort und Stelle ein Bild von der tatsächlichen Situation gemäß der festgelegten Kriterien. Auf Vorschlag der Jury entscheidet dann das Präsidium über die Verleihung des Umweltgütesiegels. Die offizielle Verleihung erfolgt anlässlich der Hauptversammlung des jeweiligen Alpenvereins.