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ORF.at/Zita Klimek
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Gesundheit

App soll nach Organtransplantation helfen

Eine neue App soll Patienten nach einer Organtransplantation bei der Nachsorge unterstützen. Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft KAGes hat dafür aus den Fördertöpfen des Landes 200.000 Euro zugesichert bekommen.

Schon im Jahr 2010 hat Daniela Kniepeiss, Transplantationschirurgin im LKH Graz, eine App getestet, die sich mit der Nachsorge von Organtransplantierten beschäftigte. Damals wurden die Tests laut der Medizinerin kaum ernst genommen und eher als PR-Gag einer Pharmafirma abgetan. Nun soll die App realisiert werden und Patienten nach Organtransplantationen helfen, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen.

„Sie sollen das dann auch quasi bestätigen, dass sie das tatsächlich gemacht haben. Diese Info soll dann zurückkommen zu uns ins Zentrum. Und wenn zum Beispiel ein Patient das öfter vergisst oder nicht nimmt, bekommen wir eine Warnmeldung, dass wir Kontakt aufnehmen können und schauen: Hat der Patient ein Problem? Ist er krank? Gibt es irgendwie psychologische Probleme? Und das ist der Hauptpunkt, wo wir ansetzen wollen“, schildert Kniepeiss.

App soll Krankenhäuser entlasten

Eine Medikamentenliste ist ebenso Teil der App wie das Messen der Temperatur oder des Blutdrucks. Vom Transplantationszentrum Graz aus wird die Region Südösterreich – also Steiermark, Kärnten und das Burgenland – abgedeckt. Fast 2.500 Organtransplantierte werden derzeit von hier aus betreut. Dabei geht es etwa um die Transplantation von Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse.

Laut Kniepeiss ersetzt die App nicht die Nachsorge im Spital: „Aber wir können mit der App natürlich versuchen, die Patienten ein bisschen in den niedergelassenen Bereich zu bringen. Auch zu Internisten oder zu Hausärzten, die vielleicht noch nicht so viel Erfahrung mit transplantierten Patienten haben.“

All jenen, die kein Smartphone haben, soll ein Tablet mit der TXMobile-App zur Verfügung gestellt werden – inklusive Einschulung. Derzeit werde die App entwickelt, Ende 2024 soll sie dann angewendet werden können. Die KAGes konnte mit dem eingereichten Projekt in dieser Woche 200.000 Euro vom Gesundheitsfonds Steiermark lukrieren.