Chronik

Polizei nimmt falsche Polizisten fest

Nach zwei Festnahmen in Fürstenfeld Ende Juni haben Ermittler der Polizei jetzt weitere Tatverdächtige in Wien und Niederösterreich festgenommen. Die Tätergruppe soll sich als Polizisten ausgegeben und ältere Menschen betrogen haben.

Die Betrugsmasche ist nicht neu, funktioniert laut Polizei aber immer wieder: Kriminelle geben sich als Polizisten aus, um so an die Vermögenswerte von oftmals betagteren Menschen zu gelangen. Ende Juni wurden in Fürstenfeld zwei Tatverdächtige im Alter von 18 und 19 Jahren festgenommen, nachdem sie versucht hatten, eine 51-Jährige zu betrügen. Die Frau reagierte allerdings richtig und ermöglichte damit die Festnahme – mehr dazu in Opfer lockte Telefonbetrüger zu sich – Festnahme (28.6.2023).

Vier Tatverdächtige sind geständig

Weiterführende Ermittlungen des LKA Steiermark in Zusammenarbeit mit dem LKA Wien und LKA Niederösterreich hatten nun in Wien und Niederösterreich weitere Festnahmen zur Folge. In den Fokus der Kriminalisten gelangten zwei Tatverdächtige aus Wien – die beiden Männer im Alter von 20 und 27 Jahren stehen im Verdacht, als Teil dieser kriminellen Organisation an zumindest vier Betrugshandlungen als „falsche Polizisten“ bundesländerübergreifend beteiligt gewesen zu sein.

Einer von ihnen war auch als Auftraggeber von Abholungen aktiv. Während Polizisten aus Niederösterreich den 20-Jährigen bereits Mitte Juli nach der Abholung von 60.000 Euro im Bezirk Baden auf frischer Tat festnahmen, führte ein koordinierter Zugriff am Morgen des 25. Oktober 2023 zur Festnahme des 27-Jährigen. Dabei vollzogen Polizisten der EGS Wien (Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität) gemeinsam mit Betrugsermittlern aus der Steiermark und Wien die von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angeordnete Festnahme. Der 27-Jährige wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Alle vier festgenommenen Tatverdächtigen zeigten sich zum Tatverdacht bislang geständig.

Weiterer Fall am Nationalfeiertag

Die Ermittlungen laufen weiter. Erst am 26. Oktober wurde in Graz ein weiterer Fall bekannt: Ein Pensionist wurde Opfer von vermeintlichen Polizisten; die Täter flüchteten vorerst unerkannt mit einer Beute von mehreren tausend Euro. Die Kriminalisten gehen davon aus, weitere derartige Fälle aufklären zu können, bitten in diesem Zusammenhang aber um die Mitarbeit der Bevölkerung.

„Sofortige Anzeigen erhöhen die Chance des Ermittlungserfolges massiv. Zögern Sie daher bei derartigen Anrufen nicht und wählen Sie sofort den Notruf 133“, heißt es in einer Aussendung der Polizei. Vor allem bei den jüngsten Fällen sei auffällig, dass alle Opfer denselben Vornamen hatten. Da dieser laut Polizei „altertümlich“ klinge, seien vor allem Pensionistinnen und Pensionisten gefährdet, Opfer einer derartigen Betrugsmasche zu werden.