Klingelknopf mit Aufschrift Frauenhilfe
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Mehr Geld für den Gewaltschutz

Am Montag hat Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) bekanntgegeben, dass der Großteil des Frauenbudgets für das kommende Jahr in den Bereich Gewaltschutz fließen soll. Die Mittel werden stark aufgestockt. Vor allem die Präventionsarbeit soll verstärkt werden.

Im Jahr 2024 stehen in Österreich 33,6 Millionen Euro für Frauenpolitik zur Verfügung – das sind um 9,3 Millionen mehr, als heuer. Bei der Generalversammlung des Dachverbandes Vernetzter Opferschützer stand am Montag das Thema „Opferschutz und Täterarbeit in Kooperation“ an der Tagesordnung. Die Budgeterhöhung wurde wohlwollend aufgenommen.

Beratungsangebote bekannter machen

Über die Verwendung des Geldes wurde im Rahmen der Generalversammlung diskutiert, sagt Michaela Gosch von den steirischen Frauenhäusern: „Wie können wir tatsächlich Geld so verwenden, dass man sagt, man verringert die Chance, dass ein Femizid passiert? Einerseits geht es um Bewusstsein und Bewusstseinsbildung und um das Sichtbarmachen verschiedener Formen von Gewalt. Aber auch um ein Sichtbarmachen des breiten Gewaltschutz- und Beratungsangebotes, das Österreich schon hat.“

Es gibt laut Gosch auch Regionen, in denen Menschen über die Beratungsangebote kaum Bescheid wissen: „Wo man auch noch einmal aufzeigen kann, dass Gewalt nicht nur das blaue Auge ist, sondern dass es da ganz viele andere Formen im Vorfeld gibt.“ Hier wolle man auf Informationskampagnen setzen.

Psychische Gesundheit stärker beachten

Auch auf psychische Gesundheit sollte ein stärkeres Augenmerk gelegt werden, so Gosch: „Da meine ich, dass man im Vorfeld die psychische Gesundheit so unterstützt, dass Gewalt bzw. Konfliktlösungsmodelle, die in Gewalt enden, überhaupt nicht erst zum Tragen kommen. Das müsste der zweite Punkt sein.“ So könne sich die Expertin Vorsorgeuntersuchungen im Bereich psychischer Gesundheit vorstellen.

Die Zahl der Femizide in Österreich ist auch im heurigen Jahr wieder hoch. Zuletzt ist im Waldviertel eine Frau getötet worden – mehr dazu in Bluttat: Verdächtiger tot aufgefunden (noe.ORF.at). Klar müsse laut Gosch sein: „Ich würde lügen, wenn ich sage, wir können ein Sicherheitsnetz schaffen, das alle Femizide verhindern wird. Das wird es nicht sein.“