Die Klimakrise schreite schneller voran, als man es vielleicht angenommen habe. Die extreme Witterung hat die Landwirtschaft zum Teil stark getroffen, wie Kammerpräsident Franz Titschenbacher erklärt: „Wir haben heuer wieder die Spätfröste erlebt mit Auswirkungen im Obstbau – bis zu 100-Prozent-Ausfälle – auch im Maisanbau die kühle Witterung im Frühjahr. Das bedeutet minus 20, minus 25 Prozent Ernteausfälle – so geht es in vielen Kulturen weiter.“
Auch Lichtblicke zu sehen
Es gibt aber auch Lichtblicke: Die Erträge bei den Grünlandkulturen sind heuer sogar überdurchschnittlich. Jetzt heiße es, Strategien zur Klimawandelanpassung zu entwickeln. Hier setzt Andreas Steinegger aus Niklasdorf auf eiweißhaltigere Weiden für die Biomilchproduktion: „Wir schaffen das mit einer Weidestrategie, die angepasst ist, um diesen Eiweißgehalt im Grünland zu nutzen, und das Winterfutter wird so geerntet, dass der Eiweißgehalt im Winter für die Kühe aus dem Grünland genutzt werden kann.“
Natürlicher Dünger durch Ganzjahresbegrünung
Herbert Lebitsch, Ackerbauer aus Fürstenfeld, versucht ebenfalls auf den Klimawandel zu reagieren und setzt auf eine laufende Begrünung mit verschiedenen Pflanzen, „die dann über den Winter gesehen unterschiedlich absterben, weil sie bei unterschiedlichen Minusgraden, da sie nicht winterhart sind, absterben und so zum Frühjahr hin dann ein optimales Zeitfenster abgeben für den Frühjahrsanbau“.
Und das speichere Co2, mache die Böden widerstandsfähiger gegen Erosion oder Abschwemmungen und bilde über das ganze Jahr einen natürlichen Dünger. Die teilweise geringere Ernte werde aber keine Erhöhung der Lebensmittelpreise zur Folge haben. Wenn, dann sei das auf den Handel zurückzuführen, so die Landwirtschaftskammer.