Für Petra Macher, die Initiatorin der Gedenkstätte, hat das Projekt einen persönlichen Stellenwert: „Es war für mich immer ein Herzensanliegen, für still geborene Kinder eine Gedenkstätte zu machen aufgrund auch vieler Begegnungen mit Frauen, mit Familien, die so ein schweres Schicksal tragen.“
Mit Begleitung den Schmerz überwinden
In einem speziellen Buch können Gefühle niedergeschrieben werden, Gedanken werden dabei zu Papier gebracht; zudem können Familien mit Ritualbegleiterinnen ihren Schmerz überwinden lernen und ihre Kinder verabschieden.
Die Gedenkstätte bietet dafür einen physischen Ort, um das Trauma aufzuarbeiten, sagt auch die Ritualbegleiterin Elisabeth Aumüller: „Mit Ritual und Segensfeiern, die wir auch gemeinsam vorbereiten, da geht es wirklich um das persönliche Herzensanliegen, das die Menschen aktuell berührt, dafür bilden wir einen Rahmen, um das zum Ausdruck zu bringen.“
Mit tiefer Bedeutung
An der Gedenkstätte wurde mehrere Monate gearbeitet – dabei hat alles tiefe Bedeutung, sagt der Bildhauer Franz Donner: „Ich hab’ überlegt, dass man zwei Säulen macht, Mann und Frau, und in der Mitte ein Universum mit den Sternenkindern.“
Die Gedenkstätte ist auch eine Stütze für die Gemeinde und die Kirche, sagt der Diakon der Pfarre Nestelbach, Christian Wessely: „Als Vater von zwei gesunden Kindern kann ich in etwa nachempfingen, wie entsetzlich es sein muss, wenn ein prinzipiell lebensfähiges kleines Wesen keine Zeit auf dieser Erde verbringen kann und umso wichtiger ist es, wenn alle Betroffenen die Möglichkeit haben, dem nachzutrauern.“
Ein Ort der Begegnung und ein Platz der Stille
Ein Ort der Begegnung wird die neue Gedenkstätte in Nestelbach auf jeden Fall werden: Sie bietet Familien einen Platz der Stille um wieder neue Kraft und Hoffnung fürs Leben zu schöpfen.