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Wirtschaft

Gasversorgung: Leitungsausbau gefordert

Nach der Ankündigung der Ukraine, ab 2025 kein russisches Gas mehr nach Europa zu transportieren, drängt die Gas Connect Austria als Drehscheibe im europäischen Erdgasnetz auf die Erweiterung der Leitungen. So ist der Gastransport etwa nur in den, aber nicht vom Balkan möglich. Die Zeit dränge.

Die Sorge bei rund elf Prozent der steirischen Haushalte, die mit Gas heizen, und der Industrie vor einer Gasknappheit ist groß: Der Steirer Armin Teichert vom Leitungsbetreiber Gas Connect Austria beruhigt – zumindest kurzfristig: „Man muss das Ganze auch in Zusammenhang mit der gegenwärtigen Propaganda in der Kriegsberichterstattung sehen. Alternativen dazu gibt es – dass westliche Gashändler die Ukraine beauftragen mit dem Gastransport und die Ukraine dann im Auftrag der westlichen Gashändler tätig werden würde.“

Keine kurzfristige Lösung für LNG

Die Suche nach Alternativen wie Flüssiggas – kurz LNG – müsse schneller gehen: Von Weitendorf bei Wildon führt eine eigene Gasleitung nach Murfeld an der slowenischen Grenze und dient zur Versorgung des Balkans. In umgekehrter Richtung, also bidirektional, ist eine LNG-Lieferung vom mit österreichischer Unterstützung unlängst ausgebauten Gas-Terminal auf der Insel Krk in Kroatien aber technisch nicht möglich – ein Leitungs-Ausbau ist in weite Ferne gerückt: „Wir reden von vier bis fünf Jahren Bauzeit. Wir reden von einem Volumen von etwa 200 Millionen Euro. Und vor allem sind Investitionen von Slowenien und Kroatien notwendig.“

Obwohl Österreich ein verlässlicher Lieferant für den Balkan ist, könnte in umgekehrter Richtung wenig Gas für Österreich übrigbleiben, „denn über dieses Terminal wird dann Ungarn versorgt und wahrscheinlich auch dahinterliegend Serbien. Also man geht davon aus, dass davon nicht sehr viel Gas für Österreich übrigbleiben wird“. So setze man nun auf Flüssiggas aus den Beneluxländern und dabei auf den Ausbau der West-Austria Gasleitung durch Ober- und Niederösterreich. Ein Leitungsausbau in den Balkan wäre aber kurz- bis mittelfristig nicht nur für Gas, sondern langfristig auch für Wasserstoff und damit weg vom Gas wichtig, so Armin Teichert.