Semmeringbahn
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Welterbe Semmeringbahn: Tourismus soll wachsen

Die Semmeringbahn ist ein technisches Meisterwerk aus dem 19. Jahrhundert und seit 25 Jahren UNESCO-Weltkulturerbe. Dieser Titel ist vor allem für die touristische Entwicklung der Region von Bedeutung. Beim Festakt am Montag wurde versichert, den Tourismus weiter zu fördern.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums „UNESCO-Weltkulturerbestätte Semmeringbahn" trafen zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Kunst, Kultur und Politik – darunter Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (beide ÖVP)– am Bahnhof Semmering zu einer Feierstunde zusammen. Die beiden Landeshauptleute betonten: „Die Weiterentwicklung der Region Semmering ist uns ein gemeinsames Herzensanliegen."

Semmering
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Perspektive für die Zukunft

Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler betonte: „Die enge Partnerschaft zwischen unseren beiden Ländern wird gelebt, um den gemeinsamen Plan, dieser wunderschönen Region eine Perspektive für die Zukunft zu geben, umzusetzen." Gerade der Semmering stehe für die Verbindung zwischen Niederösterreich und der Steiermark, denke man nur an den Skiweltcup, „wo der Start in der Steiermark und das Ziel in Niederösterreich liegt."

Drexler unterstrich gemeinsam mit der niederösterreichischen Landeshauptfrau auch die Symbolträchtigkeit dieser gemeinsamen Feierstunde anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums UNESCO-Welterbestätte Semmeringbahn: „Gerade in Zeiten des Krieges und des Hamas-Terrors in Israel müssen wir klar zeigen, dass Antisemitismus bei uns in Österreich keinen Platz hat." Die beiden Landeshauptleute sprachen davon, dass dies die historische Verantwortung sei, genauso wie zu untermauern, „dass jüdisches Leben fester Bestandteil Niederösterreichs und auch der Semmeringregion ist."

Landeshauptmann Drexler und Landeshauptfrau Mikl-Leitner
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„Aus dem Dornröschenschlaf wecken“

„Vor 25 Jahren war die Semmeringbahn die erste Welterbestätte in Niederösterreich und der Steiermark", sagte Mikl-Leitner; dabei berge gerade die Semmeringregion enormes Potenzial. Vor 170 Jahren habe Carl Ritter von Ghega mit der Semmeringbahn nicht nur ein technisches Meisterwerk geschaffen, sondern „einen Meilenstein in der touristischen Entwicklung". Erholungs- und Wohnraum sei damals in der Region erschlossen worden und „dank der leichten Erreichbarkeit von Wien, Graz, Bratislava, Budapest und der Adria ist die Region ein Juwel für Natur- und Kulturliebhaber", so die Landeshauptfrau.

„Den Semmering wollen wir aus dem Dornröschenschlaf wecken." Zum 25-jährigen Jubiläum sei man nicht nur stolz auf das UNESCO-Welterbe Semmeringbahn, es bedeute auch eine große Verantwortung. „Nur was genutzt wird, wird sich auch erhalten", unterstrich Mikl-Leitner und gerade in Zeiten internationaler Krisen und dem Klimawandel schätzten die Menschen wieder „Urlaub vor der Haustüre" und dazu habe man am Semmering die beste Ausgangssituation.

Hotel Panhans
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Zehnjahresplan

„Deshalb werden wir in einer gemeinsamen Anstrengung beider Länder mit den Gemeinden und mit Investoren diese Region in den nächsten zehn Jahren neu erwecken." Sie nannte hier beispielhaft den Grazer Florian Weizer, der das Kurhaus zum Grand Semmering umbauen wird, Christian Zeller, der das Südbahnhotel revitalisiert, oder auch die Panhans-Gruppe, die am Hotel Panhans arbeitet.

„Zudem müssen wir ein zeitgemäßes Mobilitätsangebot schaffen, uns der Infrastruktur und dem Wassermanagement widmen und das Kunst- und Kulturangebot weiter ausbauen", so die Landeshauptfrau.

Forschungsprojekt zur jüdischen Geschichte

Die bewegte jüdische Geschichte dieser Region bis zurück ins Mittelalter werde aktuell in einem Forschungsprojekt sichtbar gemacht, an dem Danielle Spera, ehemalige Direktorin des Jüdischen Museums Wien, maßgeblich beteiligt ist. „Wir beleuchten jüdisches Leben in allen Bereichen wie Kunst, Kultur, Sport, Medizin, Architektur bis hin zu besonderen Frauen und ihrem Wirken hier in der Region", führte Spera aus, „aber auch eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte, den judenreinen Semmering."

Zu Wort kamen auch Hermann Doppelreiter, Bürgermeister in Spital am Semmering, der einen kurzen geschichtlichen Abriss über die Region gab, genauso wie Horst Schröttner, ehemaliger Bürgermeister und Obmann des Vereins „Freunde der Semmeringbahn".