Vater mit Sohn im Spital
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Gesundheit

Kinderklinik: Herausfordernder Winter

Das Kinderzentrum am LKH-Uniklinikum Graz bereitet sich auf die kommenden Infektionswellen vor: Aus Personalmangel mussten Stationen oder Teile gesperrt werden. Durch Zusammenziehen von Stationen sollen Bettenkapazitäten für Patienten mit Infekten frei werden.

Auf den gesperrten Stationen will man bei steigenden Infektionszahlen Begleitpersonen der Kinder unterbringen, die bisher neben dem Bett des Kindes schlafen konnten. Zudem werde die Kooperation mit dem LKH Leoben intensiviert.

Kinder aus dem nördlichen Umland von Graz sollen bei höher ansteigenden Patientenzahlen auf der Kinder- und Jugendheilkunde in Leoben betreut werden. „Sofern wir Kapazitäten haben, helfen wir gerne aus. Es wird kein Kind unbehandelt bleiben“, erklärte der Leiter der Leobener Abteilung, Reinhold Kerbl.

Auslastung bis 150 Prozent erwartet

Man rechne damit, dass die winterlichen Infektionswellen von Influenza, RS- und Coronaviren in den kommenden Wochen und Monaten ähnlich stark ausfallen, wie im Vorjahr. „Schaut man sich dazu unsere Auslastungszahlen von 2022 an, so liegen wir bei einer prognostizierten Auslastung von knapp unter 140 Prozent bis Ende des Jahres und sogar bei 150 Prozent im ersten Quartal 2024“, sagt Ernst Eber, Vorstand der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde.

Insgesamt fehlen am Kinderzentrum des Uniklinikums allerdings 27 Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKPs). Was zur Folge hatte, dass 21 der 166 Betten gesperrt sind.

Freie Kapazitäten durch Zusammenziehungen

Eine eigene Task Force habe daher in den vergangenen Wochen Maßnahmen erarbeitet, um das zu erwartende hohe Aufkommen an kleinen Patienten zu bewältigen. Dazu gehört die Zusammenziehung von Stationen. „Wenn die Infektionslage ähnlich wie im Vorjahr ausfällt, werden wir in den kommenden Monaten mehr Platz für zusätzliche Patientenbetten benötigen. Begleitpersonen werden wir natürlich selbstverständlich einen Platz neben dem Bett ihrer Kinder anbieten, aber ein Teil der Betten für Begleitpersonen wird in eine Station in der Nähe verlegt“, erklärte Pflegeleiterin Ulrike Kylianek.

Portalambulanz soll Entlastung bringen

Der ambulante Bereich an der Grazer Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde soll in den nächsten Monaten durch eine Portalambulanz entlastet werden. Sie soll demnächst eingerichtet werden, wie Wolfgang Köle, Ärztlicher Direktor des LKH-Uniklinikum Graz, festhielt.

Gesundheitstelefon 1450 erste Anlaufstelle

Grundsätzlich appellierte die Klinikleitung an alle Eltern, das Gesundheitstelefon unter 1450 anzurufen, bevor sie mit ihren Kindern ins Spital fahren, bzw. damit sie erfahren, welche Klinik sie ansteuern können. Außerdem wird auf den kinderfachärztlichen Rufbereitschaftsdienst verwiesen, der dem Kind die Fahrt auf eine Klinik ersparen kann.