Wenn man die „Konsole“ im einst als „Haus 3“ des Schauspielhauses bekannten Aufführungsort besucht, weiß man am Beginn nicht so recht, wo man hier gelandet ist: Technische Geräte, Bücher und Theaterutensilien sind zu sehen – und ein Raum, der erst nach kurzer Einführung ausschließlich einzeln betreten werden darf.
Mit Max Frisch im virtuellen Raum
Basierend auf der Erzählung „Der Mensch erscheint im Holozän“ von Max Frisch wird eine Theaterbühne der anderen Art erschaffen: Zuerst erklärt ein Computer den Raum, dann wird man mithilfe einer Virtual Reality-Brille Teil einer virtuellen Welt – und schließlich spielt sich das gesamte Theaterstück unter Zuhilfenahme der Brille im virtuellen Raum ab.
„Wir haben versucht, recht klassisches Theater zu machen, nur mit anderen Mitteln. Bei dem Stück kann man sich frei auf der Bühne bewegen, während der Raum einem das Stück erzählt“, so Jost von Harleßem von der „Konsole“.
Exklusiv für jeweils einen Zuschauer
Es ist eine exklusive Erfahrung, weil immer nur ein Zuseher erlaubt ist. „Man kommt mit den Leuten ins Gespräch, und das ist ein sehr intimer und besonderer Moment, den man sonst am Theater nicht hätte“, so Harleßem.
Mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen ist das Ziel der „Konsole“. Der Raum versteht sich als offenes Laboratorium, in dem Interessierte Teil haben können an Stückentwicklungen, Probenprozessen oder kurzen, exklusiven Theatervorstellungen der anderen Art.
Gemeinsames Experimentieren
„Wir finden gemeinsam heraus, wie am anders erzählen kann. Wir erfinden gemeinsam Geschichten und bedienen uns dafür in vielen Ecken, beim Internet, beim Film, bei Spielen“, so Harleßem.
So experimentieren die Theatermacher mit Künstlicher Intelligenz oder erschaffen Bühnenbilder gänzlich virtuell. Die „Konsole“ am Grazer Schauspielhaus: Theater ganz anders, aber hautnah zu erleben.