Straßenbahn in Graz
ORF.at/Roland Winkler
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VERKEHR

„Fahrgast“ fordert mehr Öffis in Graz zu Silvester

Die Interessenvertretung Fahrgast fordert mehr öffentlichen Nachtverkehr für die Silvesternacht. Die Dienstpläne des Fahrpersonals sollen rechtzeitig angepasst werden. Die Holding Graz reagiert mit einem verbesserten Angebot. Aber nicht im geforderten Ausmaß.

Zu lange Intervalle, volle Busse und Straßenbahnen, zu lange Wartezeiten: Das Angebot gerade in der Silvesternacht sei unzureichend, lautet die Kritik.

Busse und Bahnen im Vorjahr „sehr voll“

Das hätten die Erfahrungen aus dem Vorjahr deutlich gezeigt, sagte Marcus Pirker, Sprecher der Interessensvertretung Fahrgast: „Die Erfahrungen vom letzten Jahr waren, dass es einerseits bei der Anreise in die Innenstadt zu den Abendveranstaltungen zu diesem Silvesterspektakel zum Teil sehr volle Busse und Straßenbahnen gegeben hat, was wir zurückführen auf das 30 Minuten-Intervall ab 22.30 Uhr. Und wenn das viele Menschen in Anspruch nehmen, wird es eben in den Verkehrsmitteln entsprechend voll.“

Holding mit einer Neuerung

Auch der Wechsel von diesem Halbstundentakt auf Stundentakt – schon ab 0.30 Uhr wird kritisiert. Diesbezüglich habe die Holding reagiert, so Holding-Sprecher Gerald Zaczek-Pichler.

„Was auch heuer wieder machen, ist, bis 1.30 Uhr im verdichteten Intervall zu fahren. Und dann heuer aber erst ab 1.30 Uhr im 60 Minuten-Intervall. Das wurde ja bekrittelt im Vorjahr. Das ist neu. Alles andere bleibt gleich, weil aus unserer Sicht einfach ausreichend ist“, so Zaczek-Pichler.

Sozialer Aspekt und Kostenfaktor

Die weiteren Forderungen von Fahrgast, wie die volle Bedienung des Liniennetzes über die ganze Nacht statt der Nachtbusse im Vorjahr, könne man nicht erfüllen, so Zaczek-Pichler: „Erstens ist es aus unserer Sicht nach Evaluierung des letztjährigen Silvesterverkehrs so, dass es einfach ausreichend ist, unser Angebot. Natürlich sind die Straßenbahnen und Busse gut gefüllt, aber das ist logisch an solchen Tagen. Und dann kommt natürlich der soziale Aspekt auch dazu bei uns, unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben Familie. Hier müssen wir auch das Personal schauen. Und natürlich ist es ein Kostenfaktor. Sie können sich vorstellen, Nachtverkehr kostet sehr viel Geld.“

Bei Fahrgast verbucht man die Zugeständnisse als Teilerfolg. Man werde die Silvesternacht auch heuer genau beobachten, hieß es.