Polizeieinsatz
Maurice Shourot
Maurice Shourot
Chronik

Mit Sohn eingesperrt und sich selbst verletzt

Ein vermutlich psychisch kranker 43-Jähriger hat sich in der Nacht auf Sonntag in seiner Wohnung in Fohnsdorf im Bezirk Murtal mit seinem vierjährigen Sohn eingeschlossen und sich selbst mit einem Messer lebensgefährliche Verletzungen zugefügt.

Ein Anrufer hatte gegen 20.00 Uhr bei der Polizei gemeldet, dass im Fohnsdorfer Ortszentrum eine Person im Eingangsbereich eines Hauses „umherschleichen“ würde. Eine Streife konnte niemanden ausmachen, hörte aber das Schreien eines Kindes aus der Wohnung eines Mehrparteienhauses.

Später stellte sich heraus, dass der 43-Jährige möglicherweise aus einem Verfolgungswahn heraus selbst der Anrufer gewesen war. Aufgrund der unklaren Situation – die Polizei ging von einem Unfall in einer versperrten Wohnung aus – wurden zwei weitere Polizeistreifen alarmiert und die Eingangstür zur Wohnung gewaltsam geöffnet.

Hilfe im Krisenfall

Österreichweit gibt es Anlaufstellen, die Rat und Unterstützung im Krisenfall anbieten.

Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen. Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene bietet auch Rat auf Draht unter der Nummer 147.

Sohn blieb unverletzt

Im Badezimmer sahen die Polizisten den dort wohnenden 43-Jährigen: Er wies augenscheinlich Anzeichen einer starken psychischen Beeinträchtigung auf. Bei ihm befand sich sein vierjähriger Sohn, den er über das Wochenende zu beaufsichtigen hatte. Der 43-Jährige hielt ein Messer mit einer rund 30 Zentimeter langen Klinge in der Hand und verletzte sich damit mehrfach selbst. Es gelang den Polizisten, das Kind aus dem Badezimmer zu holen – der Bub blieb unverletzt und wurde nach Absprache mit der Bezirkshauptmannschaft Murtal dem Großvater übergeben.

Daraufhin verschanzte sich der Mann im Badezimmer, worauf die Verhandlungsgruppe Süd, das Einsatzkommando Cobra sowie die Schnelle Interventionsgruppe alarmiert wurden. Zwei Beamtinnen der Verhandlungsgruppe Süd konnten in dem Haus und über Telefon Kontakt zum 43-Jährigen herstellen – zum Aufgeben ließ er sich nicht bewegen.

Cobra griff zu

Zu sehen war allerdings, dass der Mann sich immer wieder die Messerklinge an den Hals hielt und sich mehrfach an den Unterarmen schnitt. Auch hatte er sich offenbar immer wieder auf die Messerklinge fallen lassen. Schließlich griffen Beamte des Einsatzkommandos Cobra zu und entwaffneten ihn – der blutende Mann wurde von Polizeisanitätern durchsucht und vom Notarzt erstversorgt, bevor er ins Spital gebracht wurde.