Bereits am Wochenende machte die Polizei in der Steiermark auf eine besonders gefährliche Form von Ecstasy (XTC)-Tabletten aufmerksam – mehr dazu in Polizei warnt vor Ecstasy-Tabletten.
Dabei handle es sich laut Polizei um die Partydroge „Popsmoke“: Sie sind bunt, mit kreativen Aufdrucken und versprechen gute Stimmung – ihr Konsum kann aber lebensgefährlich sein.
Vermehrt in südlichen Landesteilen festgestellt
Meist ist die Tablette länglich, graublau oder violett, mit einem aufgedruckten Stern vorne und dem Schriftzug „Popsmoke“ auf der Rückseite. Seit Jahren wird international davor gewarnt, nun hat man sie erstmals auch in der Steiermark sichergestellt, und zwar in den südlichen Landesteilen, sagt Polizeisprecher Fritz Grundnig: „In den letzten Tagen und Wochen hat man mehrere solche Tabletten in der Steiermark festgestellt. Diese Tablette war den Ermittlern bekannt, da sie sehr hohen Wirkstoffgehalt hat. Nachdem diese Tablette jetzt wirklich vermehrt festgestellt wurde, haben wir uns entschlossen, dezidiert vor dieser Tablette zu warnen.“
Oft dreifache Menge des Wirkstoffs
Die Tabletten sind im Darknet erhältlich; wer sie so in der Steiermark vertreibt, sei Gegenstand der Ermittlungen, so Grundnig. Während herkömmliche XTC-Tabletten etwa 100 Milligramm Wirkstoff enthalten, würden diese speziellen Drogen teils bis zu 300 Milligramm – also mehr als die dreifache Menge – enthalten.
Doch bereits ab 200 Milligramm gelte XTC als extrem hoch dosiert, warnt auch Harald Ploder vom Caritas Kontaktladen, der Drogenkonsumenten die Testung der Substanzen anbietet: „Das würde bedeuten, eine Frau müsste 230 Kilogramm wiegen, um diese Art von Ecstasy einigermaßen sicher konsumieren zu können. In diesem Fall müsste man mit problematischen Überdosierungserscheinungen rechnen, die tatsächlich, wie die Polizei auch warnt, zum Tod führen können. Herz-Kreislaufthemen gibt es da, Überhitzung geht eher in diese Richtung, Organschädigung, gefährlich ist auch die Dehydrierung durch die Überhitzung, die zu Bewusstlosigkeit und Ohnmacht führt.“
Wichtig, über Zusammensetzung Bescheid zu wissen
Die Konsumenten seien zwischen 17 und 60 Jahre alt, so Ploder. Er empfiehlt, das Angebot der Substanztestung und Beratung im Caritas-Kontaktladen in der Orpheumgasse in Graz unbedingt zu nutzen: „Was wir auch immer dazu sagen, wichtig ist zu verstehen, es gibt keine ganz risikofreie Art. Drogen zu konsumieren, bedeutet im Umkehrschluss: Jeder Drogenkonsum ist mit Risken verbunden.“
Nur wer über Zusammensetzung und Dosierung Bescheid wisse, könne das Risiko eines Drogenkonsums, das immer bestehe, zumindest minimieren, so der Experte.