Derzeit gibt es in der Steiermark rund 4.200 Bio-Betriebe, sagt Bio Ernte Steiermark-Obmann Thomas Gschier: „Das sind ungefähr 20 Prozent der Betriebe mit einem Viertel der Fläche. Wir waren es gewohnt, stetig zwischen sechs und acht Prozent pro Jahr zu wachsen, diese Kurve ist aber ein bisschen abgeflacht – wir sind stabil, aber jetzt im Moment nicht stark wachsend.“
„Herausforderndes Ziel“
Dem wolle man jedoch entgegenwirken und bis 2027 die Anzahl der Bio-Betriebe in der Steiermark auf 30 Prozent erhöhen, sagt die neue steirische Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP): „Das ist natürlich ein herausforderndes Ziel. Ganz wichtig für mich ist immer, dass wir Angebot und Nachfrage im Gleichklang halten – ansonsten machen wir uns den Preis kaputt, und da ist niemandem geholfen.“
Viel Potential bei Kantinen
Besonders viel Potential sieht Schmiedtbauer im Bereich der öffentlichen Verpflegung – dort liege der Anteil an Bio-Produkten derzeit bei nur vier Prozent: „Also in Spitälern, in Kindergärten und vielen mehr. Wir haben einen enorm hohen Anteil an Außer-Haus-Verzehr, und alle Kantinen sind gefragt, den Bioanteil zu erhöhen“, und zwar auf rund 50 Prozent bis zum Jahr 2030, heißt es.
Mehr Nachfrage – mehr Betriebe
Doch wären dafür überhaupt genügend heimische Bio-Lebensmittel verfügbar? „Ja, das ist immer diese Frage, und da drehen wir uns ein bisserl im Kreis. Es wird uns immer gesagt, nur Betriebe weiterzuentwickeln, wenn auch die Nachfrage dazu da ist – und ich glaube, in dem Fall würde sich das von selbst auflösen, weil wir haben genug Betriebe in den Startlöchern, die, wenn die Nachfrage da wäre, eben dann gerne umstellen möchten“, so Thomas Gschier.
Um Betrieben den Umstieg auf Bio zu erleichtern, geht man auch in der Landwirtschaftskammer neue Wege, sagt deren Vizepräsidentin Maria Pein: „Wir werden einen Bio-Beratungsexperten einsetzen und hoffen, dass wir dadurch am schnellsten Wege mehr Betriebe finden, die in den Biolandbau einsteigen und damit auch die biologische Versorgung in der Steiermark sichern.“ Geplanter Beratungsbeginn ist am 1. Jänner 2024.