Verkehr

B20 nach Felssturz bis Dezember gesperrt

Nach einem Felssturz im Thörlgraben am Wochenende ist die Mariazeller Straße (B20) zwischen Kapfenberg und Thörl unpassierbar. Am Dienstag folgte eine weitere Begutachtung durch Geologen – mit dem Ergebnis, dass die Sperre bis jedenfalls Dezember aufrecht bleibt.

Mächtige Felsbrocken landeten am Samstag donnernd auf der Mariazeller Straße, die zu diesem Zeitpunkt unbefahren war. Die Bundesstraße wurde daraufhin umgehend von den Einsatzkräften für den gesamten Verkehr gesperrt, auch gilt seither ein Betretungsverbot – mehr dazu in Mariazeller Straße nach Felssturz unpassierbar (11.11.2023).

Angedachte Sprengung nicht möglich

Am Montag folgte eine weitere Begutachtung des Geländes – zwei Geologen hätten dazu die Abbruchstelle bestiegen, informierte der zuständige Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ): „Gestern wurde die Abbruchsstelle, die bis zu 150 Meter über der Landesstraße liegt, von einem Ziviltechniker und Geologen mit Seilsicherung begutachtet. Nachdem eine ins Auge gefasste Sprengung die Situation eher verschlechtern beziehungsweise auch ein erhöhtes Risiko für einen naheliegenden Triebwasserstollen eines Kraftwerks bedeuten würde, muss das sehr steile Gelände durch eine Spezialfirma nun von losem Gestein und losen Felsblöcken geräumt werden.“

Felssturz auf die Mariazellerstraße
ORF
Die Mariazeller Straße unmittelbar nach dem Felssturz am Samstag

Provisorischer Steinschlagschutz geplant

Diese Arbeiten sollen am Mittwoch beginnen: „Da werden alle lockeren Steine in Bewegung gesetzt – die rollen dann ab bis zur Straße", schildert Projektleiter Andreas Kammersberger von der zuständigen Landesabteilung für Verkehr und Landeshochbau. Danach soll ein Provisorium errichtet werden: „Nach der Felsräumung an Felswänden und in der Sturzbahn sollen als Winterprovisorium Steinschlagschutznetze in mehreren Reihen zwischen Bäumen montiert werden.“ Sie sollen mögliche weitere abstürzende Felsen auffangen beziehungsweise bremsen.

Zusätzlich zu den Steinschlagschutznetzen im Gelände soll auch noch ein mobiler Steinschlagschutz des Straßenerhaltungsdienstes unmittelbar am Straßenrand errichtet werden. Die dafür nötigen Materialien sollen bis Ende der Woche bereitstehen.

Felssturz Mariazellerstraße
Land Steiermark

Sperre bis jedenfalls Anfang Dezember

Geplant sei es, die Mariazeller Straße bis spätestens Anfang Dezember halbseitig öffnen zu können, so lange werde der Verkehr über die Stollinggrabenstraße (L123) beziehungsweise über den Pogusch umgeleitet. Der genaue Termin allerdings sei stark vom Wetter abhängig, so Kammersberger: „Wir sind guten Mutes, dass wir bis Ende November, Anfang Dezember so weit sind, dass wir wieder aufmachen können. Spannend ist allerdings die aktuelle Wettersituation – das Gelände ist steil, die Leute müssen im steilen Gelände arbeiten und wenn dann ein nasser Boden dazu kommt, ist das ein Problem.“

Nach Freigabe der B20 soll ein langfristiger Steinschlagschutz für den betroffenen Bereich ausgearbeitet werden, denn gerade in diesem Teil der Obersteiermark seien Felsstürze nichts Ungewöhnliches: „Steinschläge haben wir immer wieder in der Gegend. Man kann es über die Obersteiermark immer wieder wahrnehmen, dass solche Ereignisse stattfinden, ausschließen kann man es im Gebirge nirgends.“