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Verkehr

Steiermark hält an „Luft-100er“ fest

Während in Tirol und Salzburg der vorübergehende „Luft-100er“ auf Tauern- und Inntalautobahn aufgehoben wurden, hält die Steiermark weiterhin daran fest. Die Luftwerte hätten sich zwar verbessert, heißt es seitens des Landes, das wolle man nun aber nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

Der zeitweise „Luft-100er“ auf der Tauernautobahn zwischen Salzburg und Golling ist nach 18 Jahren bald Geschichte und auch auf einem Abschnitt der Tiroler Inntalautobahn (A12) wird die Maßnahme, die zwischen Imst und Landeck zuletzt während der Wintermonate gegolten hatte, aufgehoben – mehr dazu in „Luft-100er“ ab Mittwoch nur noch Geschichte (salzburg.ORF.at; 13.11.2023) sowie in „Luft-100er“ im Tiroler Oberland aufgehoben (13.11.2023; tirol.ORF.at).

Geringe Luftbelastungen auch in der Steiermark

Gerechtfertigt wird die Aufhebung der Maßnahmen mit verbesserten Luftschadstoffwerte. Das ist auch in der Steiermark spürbar, heißt es aus dem Büro von Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ), wo die aktuellen Zahlen ausgehoben wurden. Demnach sei das laufende Jahr sowohl in puncto Feinstaub (PM10) als auch in puncto Stickstoffdioxid (NO2) das bei weitem geringst belastete Jahr bisher gewesen, die Werte seien sogar noch unter die schon sehr niedrigen Zahlen des Vorjahres gefallen. In Bezug auf den Feinstaub sei der Oktober mittlerweile schon seit einigen Jahren, mit Ausnahme von Wüstenstaubereignissen, sogar weitgehend überschreitungsfrei, heißt es.

Lackner: „Wollen Errungenschaft nicht aufs Spiel setzen“

Begünstigt werde das durch das zunehmend milde Wetter, letztlich seien die gesunkenen Werte aber vor allem auch auf die in den letzten Jahren und Jahrzehnten umgesetzten Maßnahmen, wie eben etwa den Lufthunderter zurückzuführen, ist aus dem Büro der Umweltlandesrätin zu hören.

Deshalb werde diese Maßnahme auf der A2 und der A9 rund um Graz auch weiterhin bestehen, sagt Umweltlandesrätin Ursula Lackner: „Dass die Schadstoffbelastung in den letzten Jahren doch deutlich zurückgegangen ist, ist eine Errungenschaft, die wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollen. Der ‚Luft-100er‘ wird automatisch aktiviert, wenn die Schadstoffbelastung kritische Werte erreicht. In den letzten Jahren liegt das weniger oft am Feinstaub, sondern primär an den erhöhten Stickoxidwerten. Mit einer Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung würde die Schadstoff- und Lärmbelastung in der Umgebung der Autobahnen wieder ansteigen.“ Die Wirksamkeit des „Luft-100ers“ werde laufend evaluiert.

Weniger Schaltungen erforderlich

Demnach wäre die Einhaltung der Grenzwerte über den gesamten Autobahnbereich ohne den „Luft-100er“ nicht sichergestellt, heißt es aus dem Büro Lackner. Die Einsparungen der Schadstoffe würden zwischen fünf und zehn Prozent liegen. Ab 2030 sei mit deutlich strengeren Grenzwerte zu rechnen. Auch die Lärmbelästigung sinke mit dem Tempo und mache bei Tempo 100 um zwei Dezibel weniger aus, als bei Tempo 130 – das entspreche einem um 40 Prozent geringeren Verkehrsaufkommen.

Generell waren die Schaltungen heuer leicht reduziert, besonders im Norden, was aber Folge einer Baustelle war. Im Westen von Graz war der „Luft-100er“ in etwa einem Drittel der Zeit aktiv, im Osten war es etwa die Hälfte, fast zwei Drittel der Zeit galt Tempolimit 100 im Süden von Graz.