Ein Kinderarzt klebt ein Pflaster auf den Arm eines 7-jähriges Mädchens
APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Gesundheit

Langes Warten auf Grippeimpfung für Kinder

Während der Grippeimpfstoff für Erwachsene mittlerweile in den steirischen Arztpraxen angekommen ist und verimpft wird, lässt der Impfstoff für Kinder weiter auf sich warten. Nächste Woche, hoffen Ärzte und Apothekerkammer, soll mit dem Impfen begonnen werden.

Reihenweise mussten diese Woche Impftermine in steirischen Kinderarztpraxen erneut verschoben werden, weil große Mengen an Impfstoff noch nicht in der Steiermark angekommen sind, bestätigte Hans Jürgen Dornbusch, Obmann der Fachgruppe Kinder- und Jugendheilkunde in der Ärztekammer: „Was natürlich für Unmut gesorgt hat: Das Problem ist, wir haben jetzt noch eine relativ ruhige Zeit gehabt, wo wir Zeit gehabt hätten, auch diese nasale Influenza-Impfung zu verabreichen – die man früher geben kann, weil sie länger wirkt – als die Erwachsenenimpfung. Und jetzt kommen die Infekte, jetzt wird es dichter in den Ordinationen, und es ist natürlich weniger Platz, diese Impfungen unterzubringen.“

Impfstoff in den kommenden Tagen erwartet

Erstmals werde heuer die Impfaktion von Bund und ÖGK organisiert, hier gebe es wohl Anlaufschwierigkeiten, so Alexandra Fuchsbichler, Präsidentin der Apothekerkammer: „Bisher war es so, dass die Bestellungen von den Kinderärzten von den Apotheken selbst organisiert wurden, vom Großhandel oder direkt bei der Industrie, und da war man anscheinend etwas erfolgreicher. Eventuell sollte man das nochmals überdenken.“

Die Präsidentin der Apothekerkammer erwartet den Impfstoff in den kommenden Tagen: „Wir sind wirklich dran und telefonieren jeden Tag mit dem Großhandel, wir hoffen, dass spätestens Ende dieser Woche, spätestens Anfang nächster Woche die Impfstoffe kommen – dass wir sie dann zügigst an die Ärzte ausliefern können.“

4.000 Menschen starben 2022 an Grippefolgen

Die Grippesaison habe noch nicht begonnen, es sei also noch nicht zu spät, auch wenn die Impfung erst nach zehn bis 14 Tagen wirke, sagte Dornbusch: „Wir haben jetzt noch andere Viren, die zirkulieren, vorwiegend Corona- und Rhinoviren und andere Viren, die Atemwegs- und Magen-Darmerkrankungen verursachen. Wir haben noch keine RSV-Fälle und ganz vereinzelt Influenza-Fälle.“ Dornbusch rät dringend zur Impfung, denn im Vorjahr seien rund 4.000 Menschen in Österreich an den Folgen der echten Grippe gestorben, darunter auch Kinder, so der Mediziner.