Chronik

AMS-Jobvermittlung nach „Dating“-Konzept

Das Arbeitsmarktservice will Jobs künftig nach Kompetenzen und nicht wie bisher nach Berufen vermitteln. Ähnlich wie bei Partnervermittlungsplattformen soll einerseits erhoben werden, welche Fähigkeiten für eine Stelle benötigt werden, und andererseits, welche Kompetenzen Jobsuchende mitbringen.

Kompetenz-Matching nennt sich das neue Tool, das künftig zum Einsatz kommen soll. Das AMS spricht von der „mit Abstand größten Innovation seit 25 Jahren“. Ziel ist es, mehr Jobs zu vermitteln und Stellen schneller zu besetzen.

Arbeitssuchende „matchen“ sich mit Unternehmen

Das neue Tool funktioniere ähnlich wie eine Dating-Plattform, sagte der steirische AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „Wir gehen her und schauen, was bei einer offenen Stelle tatsächlich an Kompetenzen gefragt wird, was das Unternehmen sagt, was es unbedingt notwendig braucht. Dann matchen wir eben mit diesen Kompetenzen auf der anderen Seite bei arbeitssuchenden Menschen. Wir haben jetzt 25.000 Kompetenzen in unser System eingegeben, und so finden jetzt mit dem Kompetenz-Matching auch arbeitslose Personen eine offene Stelle, die von der Berufsbezeichnung vielleicht gar nicht zusammenpasst“, erklärte Snobe am Mittwoch.

AMS erhofft sich höhere „Trefferquote“

Somit sollen Unternehmen künftig konkret bekanntgeben, welche Fähigkeiten für eine Stelle benötigt werden. Die Arbeitssuchenden werden genau befragt, was sie alles können. Derzeit sind beim AMS mehr als 14.000 offene Stellen registriert, und knapp 29.000 Personen suchen einen Job. Im Durchschnitt dauert eine Jobvermittlung laut Karl-Heinz Snobe 40 Tage. Durch das neue System soll es schneller gehen und es sollen auch mehr Jobs vermittelt werden.

Man passe sich der Transformation am Arbeitsmarkt an, so Snobe: „Wir sprechen auch davon, dass Menschen, die nach Österreich kommen, erworbene Kenntnisse mitbringen, die hier unsere Berufssystematik bisher gar nicht abgebildet hat. Wenn wir das mit Kompetenzen von den arbeitslosen Personen beziehungsweise von den Betrieben, die Personal suchen, beschreiben, da erwarten wir uns auch eine viel höhere Trefferquote“. Das System läuft laut AMS Steiermark derzeit noch im Testbetrieb und soll ab dem kommenden Jahr österreichweit zum Einsatz kommen.