Lawinensperre
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Chronik

Lawinensymposium: Klimawandel als Hauptthema

Zu Beginn der Wintersaison machen Naturfreunde Steiermark und die Geosphere Austria auf die Gefahren von Lawinen aufmerksam. Bei einem Lawinensymposium in Graz kann man sich über Vorkehrungen, Verhalten im Notfall oder neueste Techniken der Lawinenwarndienste informieren.

Schätzungen zufolge sind österreichweit im Jahr 500.000 bis 700.000 Menschen im ungesicherten Gelände auf Skitouren unterwegs.

Martin Edlinger von den Naturfreunden Steiermark sagt: „Wenn wir uns die Unfallzahlen anschauen, ist zum Beispiel beim Zehnjahresdurchschnitt zu vermerken, dass pro Jahr circa 166 Personen an Lawinen verunfallen. Und dabei kommt auch heraus, dass jährlich im Schnitt 16 Personen durch Lawinen sterben.“

Informationen rund um die Lawinen

45 internationale Experten und Expertinnen aus Österreich, Deutschland und Schottland informieren beim Lawinensymposium am Samstag in über 30 Vorträgen, sagt Edlinger: „Die Hauptthemen sind Meteorologie und Klimawandel, es gehört das ganze Risikomanagement auch dazu, in punkto Lawinenunfall. Es gehört das Verhalten im ungesicherten Gelände dazu. Es gehört die Schneephysik dazu, also die Schnee und Lawinenkunde und ein wichtiges Thema ist immer die ganze Prognosearbeit, also der Lawinenlagebericht.“

Planung für Touren ist essentiell

Man wolle Interessierten ein Bündel an Wissen schnüren, mit dem sie sicher in die Saison starten könnten, sagt Arno Studeregger von der Geosphere Austria: „Das Wichtigste ist gleich einmal, den Lawinenlagebericht einzuholen von den Lawinenwarndiensten und auf diesen Lawinenbericht aufbauend eine gute Tourenplanung. Denn dort steht geschrieben: Wo sind die Gefahrenstellen, wo kann ich eventuell eine Lawine auslösen? Und in der Planung kann ich noch festlegen, wo dann meine Aufstiegsroute und meine Abfahrtsroute ist und kann diese Gefahrenstellen dann umfahren und bin dadurch schon sicherer unterwegs.“

Auch Apps am Handy sollen Touren sicherer machen

Und auch über Neuerungen wird beim Symposium informiert – etwa über die neue Anwendung am Handy „Snow Observation“ kurz „SNOBS“: „Es geht darum, dass jeder Skitourengeher, jeder Variantenskifahrer, jeder Schneeschuhwanderer Rückmeldungen geben kann mittels Telefon. Das können zum Beispiel Lawinen sein, die abgegangen sind oder Neuschneemengen oder Windverfrachtungen.“

Mit rund 600 Teilnehmenden sei das Lawinensymposium die größte Veranstaltung in Österreich zu diesem Thema.