Ein Metallarbeiter in einem Schutzanzug vor einem Hochofen
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Wirtschaft

Metaller-KV: Es wird wieder gestreikt

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallbranche ist Montagabend auch die siebente Verhandlungsrunde ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Streiks würden nun ausgeweitet, kündigte die steirische Gewerkschaft Dienstagfrüh an.

Die Chefverhandler der Arbeitnehmerseite, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), bezeichneten das Angebot der Unternehmervertreter als „Frechheit“ und kündigten eine Ausweitung der Streiks schon ab Dienstag an. Arbeitgeberchefverhandler Christian Knill, ein gebürtiger Steirer, zeigte sich weiter verhandlungsbereit, er habe weitere Termine vorgeschlagen – mehr dazu in Metaller-KV: Verhandlungen wieder abgebrochen (news.ORF.at). Damit ist auch nach sieben Verhandlungsrunden keine Annäherung in Sicht.

„Sozialpartnerschaft soll nicht weiterleben“

Auch für Hubert Holzapfel, steirischer Landessekretär der Gewerkschaft PRO-GE, ist das ein „Novum“: In den vergangenen Jahren sei man sich von Verhandlungsrunde zu Verhandlungsrunde näher gekommen, heuer sei das anders. „Das ist auch für uns Gewerkschafter genauso wahrnehmbar und für uns auch neu, die Sozialpartnerschaft soll in Österreich offenbar nicht mehr weiterleben“, sagte Holzapfel Dienstagfrüh gegenüber ORF Radio Steiermark.

Streik Mosdorfer
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Die Dienstgeber hätten den Arbeitnehmern signalisiert: „Wollen wir mehr als die sechs Prozent, dann sollen wir das aus der eigenen Tasche bezahlen, wir sollen auf die Überstundenzuschläge von 100 Prozent verzichten, wir sollen den Mehrarbeitszuschlag von 25 Prozent hergeben, wir sollen auch auf die übertragbaren Überstunden verzichten, also alles Forderungen, die man eigentlich aus der eigenen Tasche zahlen sollte.“

Streiks dauern bis zu 24 Stunden

Die Streiks der Vorwoche würden ab Dienstag österreichweit ausgeweitet, so Holzapfel: „Bis zu 24 Stunden wird in den FMTI-Betrieben, also der metalltechnischen Industrie gestreikt, in den restlichen Metallindustriebetrieben wird bis zu acht Stunden, wenn möglich bis zu 24 Stunden gestreikt.“ Man habe zwar immer Hoffnung auf eine Einigung, so der Gewerkschafter, „aber es ist in den letzten Tagen fast nicht mehr vorstellbar, letztendlich werden wir sehen, was die nächsten Tage bringen und schauen wir, ob wir nächste Woche eventuell eine neue Verhandlungsrunde zustande bringen.“

Zahlreiche Betriebe legen die Arbeit nieder

Ab Dienstag, 14.00 Uhr, wird laut Gewerkschaft zum Beispiel in allen Betrieben der voestalpine 24 Stunden gestreikt; die Arbeit niedergelegt wird von 10.00 bis 18.00 Uhr auch bei Magna Powertrain in Lannach und bei Magna in Ilz, am Mittwoch wird dann bei Magna in Graz und bei Böhler in Kapfenberg gestreikt. Vonseiten der Arbeitgeber hieß es, man habe Termine für weitere Verhandlungen angeboten.

Die Gewerkschaft setzt auf Zeit: „Wir werden jetzt einmal abwarten, was diese Streiks, die wir ab Dienstag durchziehen, zustande bringen werden. Anscheinend soll es nächste Woche einen weiteren Termin geben, aber das müssen wir jetzt einmal abwarten“, so Hubert Holzapfel.