Rettungshubschrauber im Schnee
Bergrettung Steiermark
Bergrettung Steiermark
Chronik

Früher Wintereinbruch fordert Bergretter

Der Wintereinbruch an diesem Wochenende in der Obersteiermark hat in der erst kurzen Saison auch die steirischen Bergretter und Alpinpolizisten gefordert: Es gab schon erste Einsätze unter teils schwierigen Bedingungen.

Vor wenigen Tagen brach ein Schneeschuhwanderer von Bad Ischl aus zu einer Tour auf: Er wollte über das Tote Gebirge nach Hinterstoder wandern – am dritten Tag nach Biwaknächten war aber am Samstag in der Elmgrube im Aussseerland Endstation.

Ein Meter Neuschnee und Lawinengefahr hätten ein Weiterkommen unmöglich gemacht, sagt Enrico Radaelli, Pressesprecher der Bergrettung Steiermark: „Er hatte eine mehrtägige Tour geplant und bei der Tourenplanung ein wenig das Wetter übersehen – so musste er aufgrund der hohen Lawinengefahr und mehr als einem Meter Neuschnee Halt machen. Er konnte nicht mehr vor und zurück.“

14 Bergretter und zwei Alpinpolizisten rückten aus, fanden den Mann unverletzt bei einer Hütte – ein herausfordernder Einsatz, sagt Radaelli: „Normalerweise würde diese Strecke in rund zwei Stunden zu bewältigen sein – am Samstag haben unsere alpinen Rettungsprofis fünf Stunden gebraucht.“

„Demut und Respekt nicht vergessen!“

Die Bedingungen seien aufgrund des Wintereinbruchs im alpinen Gelände der Obersteiermark momentan schwierig, sagt Radaelli: „Rund 1,5 Meter Neuschnee, teilweise stark durch Wind verfrachtet, haben wir in den letzten Tagen in der Obersteiermark bekommen, dazu schlechte Sicht und starker Wind, das macht es schwierig bei Rettungsaktionen. Hier der Appell der Bergrettung: Beachtet bei der Tourenplanung die aktuellen Schnee- und Wetterbedingungen! Die Freude ist groß über den Wintereinbruch, auch bei uns Bergrettern, weil wir ja auch selbst leidenschaftliche Alpinisten sind, aber eine ordentliche Portion Demut und Respekt gehört in den Rucksack gepackt.“