Bei der Treibjagd waren insgesamt 23 Jäger beteiligt. Beim letzten Trieb wurde laut Polizei eine Waldschnepfe durch Hunde aufgescheucht – die Schnepfe flog daraufhin aus einem Waldstück in Richtung einer aufsteigenden Wiese.
Kamerad war für Schützen kaum sichtbar
Ein 30-jähriger Gastjäger nahm das Tier ins Visier und gab einen Schuss ab – dabei traf er das Tier, allerdings auch seinen 24-jährigen Jägerkollegen, welcher sich zu diesem Zeitpunkt hinter einer Böschungskante befand. Der durch die Schrotkugeln getroffene Jäger – ebenfalls ein Gastjäger aus Tirol – stand vom Schützen etwa 40 Meter entfernt in gegenüberliegender Richtung; aufgrund der Topografie dürfte er laut Polizei für den Schützen kaum sichtbar gewesen sein.
Der 24-Jährige wurde durch die Projektile schwer im Gesicht bzw. Brustbereich verletzt und sackte zu Boden. Nach der Erstversorgung wurde er mit dem Rettungshubschrauber in das LKH Graz gebracht – nach Aussagen der Ärzte schwebt der Mann nicht in Lebensgefahr.
Schütze war alkoholisiert
Der Schütze selbst erlitt einen Schock und wurde ebenfalls in ein Krankenhaus zur weiteren Abklärung eingeliefert. Ein vor Ort durchgeführter Alkotest beim 30-Jährigen fiel laut Polizei positiv aus.
Landesjägermeister betroffen und verärgert
Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau zeigte sich betroffen und verärgert: "Im gegenständlichen Fall haben sich bis auf eine Person alle vorbildlich verhalten, der durchgeführte Alkoholtest hat das auch bewiesen. Dass der Schütze mit vermutlichem Restalkohol vom Vortag von einer Waffe Gebrauch macht, ist strikt abzulehnen und wird für den Betreffenden zu schwerwiegenden Konsequenzen führen. Bei Alkohol und Waffen gibt es Null Toleranz, das muss jedem klar sein. Bei der Jagd braucht es einen klaren Kopf und volle Konzentration, um unserem öffentlichen Auftrag auch nachkommen zu können.“