Abwasseranalyse von Coronaviren
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Coronavirus

Abwasseranalysen: CoV-Infektionen steigen

Wie von Expertinnen und Experten vorhergesagt, ist auch in der Steiermark mit Beginn der kalten Jahreszeit ein Anstieg bei den CoV-Infektionen zu verzeichnen – das geht vor allem auch aus Abwasseranalysen hervor.

Eines der wichtigsten Werkzeuge zur Beobachtung der Verbreitung des Coronavirus ist die Analyse des Abwassers. Die Steiermark ist mit sechs Kläranlagen wesentlich am Nationalen Abwassermonitoring beteiligt, wo durch wöchentliche quantitative Analysen die SARS-CoV-2-Viruslast in den Abwasserproben bestimmt wird.

„Virusvarianten laut WHO nicht besorgniserregend“

Dadurch kann man die aktuelle Dynamik der Krankheitswelle abschätzen: Es zeigt sich derzeit „eine tendenziell steigende Belastung“, so Günter Siwetz, medizinischer Sachverständiger in der Landessanitätsdirektion. „Gleichzeitig werden die Proben mittels molekularbiologischer Methoden untersucht, um einen Überblick über vorherrschenden Varianten zu gewinnen. Derzeit dominiert die zur Omikron-Familie gehörende Variante XBB*. Die zur gleichen Gruppe zählende Virusvariante BA 2.86* nimmt zu, sie wird von der WHO ebenso als nicht besorgniserregend eingestuft“, so Siwetz, der betont, dass das Abwassermonitoring weiterhin als fixer Bestandteil der Lageeinschätzung dabei helfen wird, notwendige Maßnahmen zu ergreifen.

Verschiedene Impfstoffe in der Steiermark vorrätig

Gleichzeitig steht in der Steiermark mit Dezember die volle Palette der an die vorherrschende Virusvariante XBB angepassten Impfstoffe zur Verfügung. „Neben Comirnaty Omicron XBB.1.5 von BioNTech/Pfizer ist auch der Proteinimpfstoff Nuvaxovid XBB.1.5 von Novavax erhältlich, für Sonderfälle kann darüber hinaus auch der Impfstoff Spikevax XBB.1.5 von Moderna bereitgestellt werden“, so Gerald Lichtenegger von der Gesundheitsabteilung des Landes.

Aktuell ist die nach wie vor kostenlose CoV-Schutzimpfung bei rund 600 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu bekommen. Neu ist seit dem Herbst, dass die Schutzimpfung auch in den Impfstellen des öffentlichen Gesundheitsdienstes wie den Sanitätsreferaten der Bezirkshauptmannschaften, der Impfstelle der Stadt Graz sowie der Reisemedizinischen Impf- und Beratungsstelle des Landes erhältlich ist.

Impfung für besondere Personengruppen empfohlen

Seit Beginn der Herbstimpfkampagne haben bereits rund 63.000 Personen das Angebot zur Auffrischungsimpfung gegen CoV in Anspruch genommen, sehr häufig auch gemeinsam mit der aktuell ebenfalls angebotenen Influenza-Impfung.

Die Expertinnen und Experten des Nationalen Impfgremiums empfehlen die Covid-19-Impfung in absteigender Priorität Personen mit Indikation, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben:

  • Personen ab 60 Jahren,
  • Schwangeren,
  • Personen mit Trisomie 21,
  • Personen mit respiratorischen, kardialen, renalen, endokrinen, metabolischen, neurologischen, psychiatrischen oder chronisch-entzündlichen Grunderkrankungen, schweren (dekompensierten) Organerkrankungen,
  • onkologischen Patientinnen und Patienten
  • Personen mit Immundefekten, Immundefizienz oder immunsupprimierender Therapie, HIV-Infektion, Organ- oder Knochenmarkstransplantation, Autoimmunerkrankungen, übergewichtigen Personen und
  • in Alten- und Pflegeheimen betreuten Personen sowie
  • Personen mit intellektuellen oder körperlichen Behinderungen in und außerhalb von Betreuungseinrichtungen

Außerdem wird eine Impfung dem Personal des Gesundheitswesens und allen Personen ab dem vollendeten 12. Lebensjahr empfohlen.