Chronik

St. Johann: Lokalaugenschein nach Hangrutsch

Die Bewohner von St. Johann im Saggautal, die nach der Hangrutschung Anfang August ihre Häuser verlassen mussten, sind wieder zurück: Fünf Häuser wurden am 6. August evakuiert; diese Woche durften die letzten Bewohner und Bewohnerinnen wieder einziehen.

Mit Hilfe der Geologen des Landes konnte ein Konzept entwickelt werden, um den Hang zu sichern. Die Arbeiten sind beinahe abgeschlossen, die Kosten werden von der Versicherung übernommen. Die Erdmassen im Ortszentrum, die sich Anfang August in Bewegung gesetzt hatten, sind entfernt. Schäden an Wohnhäusern wurden behoben, zerstörte Nebengebäude und eine Maschinenhalle mussten abgetragen werden.

Die größte Herausforderung – das Haus ganz oben am Hang, das abzustürzen drohte – zu sichern, ist gelungen, erzählt Bürgermeister Johann Schmid: „Das Haus ist mit 36 Bohrungen, mit Eisenstangen gesichert, da sind rund 100 Kubikmeter Beton verarbeitet worden. Die Netzankerwände sind mit Bohrungen mit Bohrtiefen von rund neun Metern im Hang gesichert, damit wieder alles sicher ist und jeder ohne Sorge hier wohnen kann.“

„Gott sei Dank ist das vorbei“

Seit wenigen Tagen sind alle Bewohner wieder zurück in ihren Häusern. Christine Kovac – sie lebt seit 55 Jahren in jenem Haus das abzustürzen drohte – ist froh, nach vier Monaten in einer kleinen Mietwohnung wieder daheim zu sein: „Gott sei Dank ist das vorbei. Ich fühle mich wohl. Wir hatten Glück, dass immer so schönes Wetter war. Sonst wäre die Hälfte noch nicht fertig. Ich fühle mich wieder sicher in meinem Haus, die haben das so hundertprozentig gemacht, dass ich keine Angst haben muss.“

Nach Hangrutsch
ORF

Petra Neukam lebt mit ihrer Familie im Haus unterhalb: „Im Haus zu sein ist natürlich wieder super: Die Kinder freuen sich auf ihre Zimmer. Auf das eigene Heim freut man sich natürlich und da ist man gern.“ Wann die Familie mit dem Wiederaufbau eines Nebengebäudes, in dem eine Dirndlschneiderei untergebracht war – beginnen wird, ist noch ungewiss: „Man muss nach vorne blicken: Das Jahr geht zu Ende und wir starten wieder neu.“

Kosten trägt Versicherung

Die Kosten in der Höhe von rund 750.000 Euro für die Hangsicherung und Arbeiten am Erdreich werden von der Versicherung übernommen. Das wichtigste für die Bewohner ist, dass sie ihr zuhause – rechtzeitig vor Weihnachten – wieder zurückhaben.