Eule gerettet
Stadtfeuerwehr Weiz
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Chronik

Brand: Polizisten werden zu Lebensrettern

In letzter Minute haben die Weizer Polizisten Julia Zötsch und Sebastian Krenn am Samstag eine 84-jährige Nachbarin aus einem brennenden Wohnhaus gerettet: „Wir haben die Dame aus ihrer Wohnung herausgezogen; der Balkon stand in Flammen.“

Gegen 17.40 Uhr war das Feuer in einer Mietwohnung in der Europa-Allee ausgebrochen, eine Frau schrie laut um Hilfe – und diese kam von einem Polizisten und einer Polizistin, außer Dienst und aus der Nachbarschaft, die sofort die Feuerwehr alarmierten und zu der in Flammen stehenden Wohnung eilten: „Meine Freundin und ich wollten gemeinsam zu einem Perchtenlauf fahren – und als wir aus dem Haus gegangen sind, haben wir die Hilferufe aus dem dritten Stock gehört“, erklärt Polizist Sebastian Krenn.

Rettung in letzter Minute

Die aufmerksame Nachbarin, die um Hilfe gerufen hatte, führte ihn und seine Freundin Julia Zötsch – ebenfalls Polizistin – rasch zur betroffenen Wohnung. Erst nach massivem und mehrmaligem Klopfen öffnete die 84-jährige Mieterin schließlich die Tür – „ein, zwei Minuten habe ich extrem laut geklopft und angeläutet, bis wir uns bemerkbar machen konnten, sie vielleicht aufgeweckt haben; und meine Freundin hat gleich den Notruf gewählt“, schildert Krenn.

In letzter Minute konnten die beiden Helfer die 84-Jährige aus ihrer bereits stark verrauchten Wohnung in Sicherheit bringen: „Wir haben die Dame aus ihrer Wohnung herausgezogen, wobei ich da schon gesehen habe, dass der komplette Balkon in Flammen steht. Ich habe ihr dann noch eine Jacke besorgt, damit wir sie warmhalten können, und dann haben wir sie hinausbegleitet. Die Nachbarin, die das ganze bemerkt hat, hat sich um die Dame gekümmert, und meine Freundin und ich haben die restlichen Hausbewohner alarmiert.“

Lebensretter
Privat
Lebensretter in letzter Sekunde: Die Polizisten Julia Zötsch und Sebastian Krenn

Bewohner vorübergehend in Hotel untergebracht

Gemeinsam mit weiteren Einsatzkräften wurde das gesamte Wohnhaus evakuiert – fast 60 Helfer und Helferinnen der Feuerwehren Landscha und Weiz standen im Einsatz. Kurz nach 22.45 Uhr konnte schließlich „Brand aus“ gemeldet werden. Die Nachsicherungsarbeiten hielten jedoch noch bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags an.

Die örtliche Baubehörde hat das Wohnobjekt vorsorglich bis zur Abklärung einer weiteren Gefahr durch Rauchgase oder Einsturzgefahr gesperrt; 22 Personen mussten vorübergehend in einem Hotel übernachten. Auch das Rote Kreuz stand im Einsatz, verletzt wurde aufgrund des raschen Eingreifens der Polizisten in ihrer Freizeit jedoch niemand. An diversen Wohnungen und an der Fassade entstand erheblicher Sachschaden. Laut den Ermittlern dürfte der Brand am Balkon der Wohnung der Frau ausgebrochen sein. Hier wurden offenes Licht oder Feuer nicht ausgeschlossen. Hinweise auf eine technische Ursache konnte nicht festgestellt werden, heißt es.