Wissenschaft

Studie erforscht Verhalten bei Tunnelunfällen

Aufhorchen lässt aktuell ein Projekt für Tunnelsicherheit der Montanuni Leoben, wo im „Zentrum am Berg“ beim Erzberg eine Studie startet, die bislang einmalige Einblicke in das Verhalten von Menschen bringt, die mit Gefahren in einem Autotunnel konfrontiert sind.

Es ist ein Projekt mit Auftrag aus Deutschland, bei dem Robert Galler und sein Team vom „Zentrum am Berg“ testen werden, was Menschen tun, wenn sie in einem Tunnel im eigenen Pkw in eine Notsituation geraten.

„Das ist wirklich eine Premiere“

Das wurde hierzulande noch nie so detailliert erforscht und ist in dieser Art auch nur in Eisenerz möglich, so Galler: „Wir haben im ‚Zentrum am Berg‘ tatsächlich Realtunnel im Realmaßstab zur Verfügung, sodass wir die Personen mit ihren eigenen Fahrzeugen in das Zentrum bitten können, damit sie ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen müssen. Hier die gruppendynamischen Effekte zu studieren, das ist wirklich eine Premiere – auch für Deutschland. Sonst wäre Deutschland nicht an uns herangetreten.“

Zentrum am Berg / Montanuniversität Leoben
Zentrum am Berg / Montanuniversität Leoben
Im Tunnel können realistische Gefahrenszenarien nachgestellt werden

Erkenntnisse rund um das Projekt der Bundesanstalt für Straßenwesen in Deutschland sollen künftig die Sicherheit in Tunnels erhöhen – hier sucht das „Zentrum am Berg“ in Eisenerz deshalb nun Freiwillige: „Es kann eine Einzelperson im Auto sein, aber wir würden uns auch freuen, wenn Familien mit Kindern kommen, weil wir studieren möchten, wie sich Kinder oder Fahrgemeinschaften verhalten, wenn im Tunnel eine besondere Gefahrensituation auftritt.“

Start Ende Jänner

Das Projekt zum Verhalten bei Gefahren in einem Tunnel startet Ende Jänner – es gibt insgesamt zehn Testtage im „Zentrum am Berg“ in Eisenerz, wo sich Freiwillige drei Stunden lang Zeit nehmen sollten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dabei im Tunnel unterschiedliche Verkehrssituationen erleben.