Gedenkfeier von Erzherzog Johann
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Kultur

Erzherzog Johann bekommt eigenes Museum

Das Universalmuseum Joanneum (UMJ) widmet seinem Gründer Erzherzog Johann ab kommendem Mai ein eigenes Museum in Schloss Stainz. Aber auch die anderen steirischen Museen zeigen im nächsten Jahr echte Highlights.

„Museen erzählen viele spannende Geschichten. Das erste Highlight führt uns ins Entstehungsjahr des Museums“, erklärte am Montag der wissenschaftliche Direktor des UMJ, Markus Mele: 1811 erfolgte die Gründung durch Erzherzog Johann, dem künftig neun Räume im Schloss Stainz, wo sich auch das Jagd- und das Landwirtschaftsmuseum des Joanneums befinden, gewidmet sind.

Dabei solle keine „romantisch verklärte Darstellung“ geboten werden, betonte der Leiter der Abteilung, Karlheinz Wirnsberger: Bisher unveröffentlichte Schriftstücke, Gemälde, Aquarelle und digitalisierte Objekte sollen einen Einblick in die Ideenwelt, aber auch die Schwierigkeiten des Erzherzogs geben.

Stübing: „Kostbarer Krempel“

Im Freilichtmuseum Stübing verweisen unter dem Motto „Kostbarer Krempel – gesammelte Geschichten“ verschiedenste Objekte aus dem Depot auf die Arbeits- und Lebenswelt der bäuerlichen Bevölkerung. Das Volkskundemuseum geht der Frage nach „Wer bist du, Steiermark?“. Museums- und Sammlungspersonal wurden gebeten, Objektgeschichten einzureichen – 50 davon wurden ausgewählt und zeigen nun ein buntes Mosaik von Geschichten lokaler Persönlichkeiten, Migrationserlebnissen oder den Bereichen Freizeit, Technik, Alltag. Außerdem gibt es hier die interdisziplinäre Ausstellung „Digidic“, die sich mit Fragen der digitalen Selbstverteidigung beschäftigt. Weiters werden Fotografien von Konrad Mautner gezeigt, die Ausstellung ist auch ein Teil von „Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024“.

Das Archäologie-Museum in Schloss Eggenberg zeigt „Die geformte Welt“, eine Auseinandersetzung mit der Wechselwirkung von Natur und Mensch in der Region Südweststeiermark, bei der auch regionale Archäologie-Initiativen angeschlossen sind.

Warhols „Marilyn“ und Brus’ „Irrwisch“

Die Schätze aus den eigenen Sammlungen präsentieren das Naturkundemuseum und die Neue Galerie, wobei letztere nicht nur Werke von prominenten Künstlern wie Egon Schiele oder Herbert Boeckl der Öffentlichkeit zugänglich machen will: „Wir konnten einige maßgebliche Sammlungen erwerben“, erklärte Leiter Peter Peer und verwies unter anderem auf Andy Warhols „Marylin“ als neuen Bestandteil. Einzelausstellungen wird es zu Janz Franz, Adolf Osterider und Günter Waldorf geben, im Bruseum gibt es eine Schau rund um den „Irrwisch“ von Günter Brus, außerdem werden Zeichnungen von Hermann Nitsch zu sehen sein.

1934, 100 Jahre Radio und „Alles Arbeit“

Das Museum für Geschichte in Graz holt mit der Ausstellung „1934“ ein wichtiges Kapitel österreichischer Geschichte ans Licht. Mit den blutigen Auseinandersetzungen zwischen Heimwehr und Schutzbund – auch in einigen Grazer Bezirken – wurde damals das Ende der Demokratie eingeläutet. Eine weitere Schau beschäftigt sich mit der Geschichte des Radios („Hört Hört. 100 Jahre Radio“) und mit Frauen zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit („Alles Arbeit“).

„2023 war für das Universalmuseum ein gutes Jahr“, bilanzierte am Montag Landeshauptmann Christoper Drexler (ÖVP) und verwies auf den Erfolg der zweiten Steiermark Schau – mehr dazu in Zufriedene Bilanz für Steiermark Schau (24.11.2023). Insgesamt zählte das UMJ bis Ende November 1.090.600 Besucherinnen und Besucher. Das Kunsthaus, dessen Programm im Jänner präsentiert wird, verzeichnete 72.618 Eintritte, die Tierwelt Herberstein 248.317.