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Wirtschaft

Grazer SOLID Solar Energy Systems insolvent

Der Grazer Solar-Pionier SOLID Solar Energy Systems ist insolvent: 93 Gläubiger und 30 Beschäftigte sind betroffen; die Höhe der Verbindlichkeiten liege bei rund 5,5 Mio. Euro. Geplant ist der Einstieg eines internationalen Investors und damit die Fortführung.

Die Firma hat am Mittwoch beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz einen Insolvenzantrag eingebracht und strebt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung an. Die Ursachen für die Insolvenz liegen laut der Geschäftsführung bei der „weltweit schwierigen wirtschaftlichen Lage, die bekanntermaßen durch gestiegene Material- und Dienstleistungskosten gekennzeichnet ist“, hieß es in einer Aussendung.

SOLID

Die SOLID Solar Energy Systems plant und errichtet seit 2019 nationale und internationale Großsolarprojekte in Europa sowie Nordamerika. Seit der Gründung im Jahre 2019 bis inklusive des Geschäftsjahres 2022 hat die SOLID Solar Energy Systems GmbH laut eigenen Angaben 14,5 Mio. Euro konsolidierten Umsatz erwirtschaftet.

Verschiebungen durch Covid

Bei zwei mittlerweile fertig gestellten Großsolarprojekten in den USA sei es durch externe Ursachen – auch aufgrund der Covid-19-Pandemie – zu Verschiebungen und Baukostenüberschreitungen gekommen. Darüber hinaus würden sich zwei bereits bis zur Projektreife geplante Großanlagen in Österreich bzw. Kroatien aufgrund von Änderungen in den Förderungs- und Genehmigungsverfahren verzögern. Ein weiteres Projekt sei seitens der Projektträger kurzfristig und unerwartet abgesagt worden.

Gespräche mit Investor

Trotz Anstrengungen sei eine Entlastung notwendig, die das Unternehmen über ein gerichtliches Sanierungsverfahren erreichen wolle, so CEO Stephan Jantscher. Den Gläubigern werde eine Quote von 20 Prozent angeboten. Mit einem Investor würden bereits konkrete Gespräche geführt. Ein Einstieg mit einem „bedeutenden Investvolumen“ sei vereinbart worden, wenn es vorher zu einem Schuldenschnitt mittels Sanierungsverfahren komme. Man wolle das als „Chance für einen Neustart sehen“, so Jantscher.