Arzt in Krankenhaus, der sich Handschuhe anzieht
ORF.at/Birgit Hajek
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Gesundheit

Neuer Ärztebereitschaftspool gestartet

Die Personalnot in den Landeskrankenhäusern ist bekannt. Nun soll ein freiwilliger Ärztebereitschaftspool besonders betroffene Spitäler und das Personal entlasten. Das Projekt startet im LKH Hochsteiermark, Standort Bruck, und im LKH Murtal, Standort Knittelfeld.

Das Pilotprojekt „Rufbereitschaftspool für Ärztinnen und Ärzte“ soll jene Spitäler entlasten, die aufgrund besonderer Personalengpässe die Dienstpläne oft nur schwer besetzen können.

Das sei etwa die Innere Medizin am Standort Knittelfeld, so Andreas Lueger, Leiter der dortigen Inneren Medizin: „Der Dienstplan hat im Durchschnitt zwei bis vier bis fünf Lücken, die wir an jedem Diensttag besetzen müssen. Das funktioniert dadurch, dass sich Kollegen dazu bereiterklären, einen sechsten, siebten Dienst zu machen. Damit sind wir aber wieder im Bereich der Arbeitszeitverletzung. Oder wir finden Kollegen aus benachbarten Häusern, die einspringen.“

„Wo zu helfen ist, da geht man hin“

Einer, der sich bereits freiwillig für den neuen Ärzte-Rufbereitschaftspool gemeldet hat, ist der Leiter der Anästhesie und Intensivmedizin am Standort Judenburg – Janos Radnai kommt ins Krankenhaus Knittelfeld, um dort Nachtdienste zu übernehmen: „Wir sind so erzogen worden, von unseren Vorfahren und von den Chefitäten, dass wo zu helfen ist, da geht man hin und hilft.“

Und das wird hier auch angesichts von steigenden Infektzahlen und Krankenständen in den kommenden Monaten notwendig sein. Der zweite Standort, der durch das Pilotprojekt entlastet werden soll, ist Bruck.

Ausweitung möglich

Thomas Bredenfeldt, KAGes-Direktor für Personal, erklärt: „Sowohl für Knittelfeld als auch für Bruck wäre es eine große Entlastung, wenn wir nur für fünf bis sechs Tage pro Monat einen Kollegen finden, der sich für so einen Dienst meldet, und da sind wir sehr zuversichtlich, dass wir das erreichen.“ Finanzielle Anreize sollen den ärztlichen Rufbereitschaftspool attraktiver machen; bei Erfolg soll das Projekt auf andere Spitalstandorte ausgeweitet werden.