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Harald Dostal
Harald Dostal
Bildung

Zu viel Handy: Kinder verhaltensauffällig

Kinderpädagogen schlagen Alarm: Zu hoher Medienkonsum bei Kindern führe zunehmend zu Verhaltensauffälligkeiten. Deshalb will die neue Plattform „Männer in der Elementarpädagogik“ Eltern ins Boot holen und fordert einen Austausch mit Experten und Politik.

Dass schon Kleinkinder mit Handys im Kinderwagen oder im Gasthaus sitzen, sieht man immer wieder – doch Kinderpädagogen warnen: Zu hoher Medienkonsum kann schwere Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern haben. So sei die Zahl der Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten gestiegen.

Kinder haben bereits in vielen Bereichen Schwierigkeiten

Ob Handys, Tablets, Computer, Spielkonsolen oder Fernseher – die Zahl elektronischer Geräte in den Haushalten stieg in den letzten Jahren massiv an. Gestiegen ist daher auch die Zahl der Nutzer, und dazu würden zunehmend auch Kinder im Vorschulalter gehören.

Bereits im Kindergarten bemerke man vermehrt, dass zu hoher Medienkonsum das Verhalten der Kinder negativ beeinflusse, sagt der Elementarpädagoge Michael Kammerer: „Wir kriegen mit, dass Kinder vermehrt aggressives Verhalten anzeigen und dass die Aufmerksamkeitsspanne bei einigen Kindern deutlich abgenommen hat. Wir sehen, dass sie manchmal unruhiger sind, dass sie sich schwerer tun beim Konzentrieren, dass sie sich schwerer tun im Austausch, und dass sie sich schwerer tun, sich selbst zu beschäftigen.“

Keine Scheu, sich beraten zu lassen

Kammerer will die Eltern mit ins Boot nehmen, um gemeinsam an einem gesunden Medienkonsum zu arbeiten. Die Eltern sieht auch Peter Steingruber, Psychotherapeut und Elementarpädagoge, gefordert, „dass viele Dinge, die zu Hause mittlerweile üblich sind – wie der digitale Konsum für Kinder –, große negative Folgen haben kann und hat und dass man da Eltern mit Bildungsprogrammen, die zum Teil ja auch schon da sind, besser hineinbekommt. Dass sie sich nicht davor scheuen, Unterstützung zu holen und sich beraten und begleiten zu lassen, darüber, was wirklich gut ist.“

Die neue Plattform „Männer in der Elementarpädagogik“ fordert, dass das Thema Medienkonsum und Kinder wieder breitflächig diskutiert wird und zwar mit Politik, Experten und Eltern, um neue Konzepte zu entwickeln, die den Überkonsum einschränken können.