Soziales

Ohenhen: „Kein Kind wird als Rassist geboren“

Die UNO-Erklärung der Menschenrechte ist am Sonntag 75 Jahre alt. „Alle Menschen sind gleich, ganz egal welche Hautfarbe sie haben“, heißt es etwa. Der gebürtige Nigerianer Fred Ohenhen lebt seit mehr als 30 Jahren in Graz. Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe erfahre er noch immer.

Fred Ohenhen engagiert sich seit 25 Jahren im Bereich der Interkulturellen Bildungsarbeit in Kindergärten und Schulen (IKU). Das Projekt wird über die gemeinnützige Organisation ISOP angeboten. Mehr als 150.000 Menschen sind seit der Gründung damit erreicht worden.

Respekt und Akzeptanz

Im „Steiermark heute“-Samstagsgespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller spricht Fred Ohenhen über Integration und wie das mit dem Gleichsein wirklich funktioniert: „Gleichheit heißt für mich auch Respekt und Akzeptanz, das heißt, es muss noch mehr gemacht werden, dass wir uns als gleich sehen und finden, das ist noch nicht der Fall.“

Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe

Im Alltag ist er noch immer mit Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe konfrontiert, so Ohenhen: „Vor kurzem habe ich erfahren von zwei Familien, dass ihre Kinder erzählt haben, was sie erlebt haben im Kindergarten, dass sie vom Spielen ausgeschlossen wurden mit den Worten ‚Du bist so schwarz wie scheiße‘. Wenn so etwas im Kindergarten passiert, dann bin ich der Meinung, wir haben noch viel Arbeit vor uns. Ich denke, kein Kind wird als Rassist geboren, dann bin ich der Meinung, wir müssen noch mehr Elternarbeit leisten, denn wenn die Eltern anders denken, kann man das den Kindern weitergeben.“

Das Projekt „IKU“ gründete der gebürtige Nigerianer vor mehr als 20 Jahren: „Damals hat es geheißen, Afrikaner sind Drogendealer. Genau wie es heute heißt, ein Moslem ist ein Terrorist. Ich wollte meinen Teil dazu beitragen, dass man in Afrikanern nicht nur Drogendealer sieht.“