Religion

Ordensfrauen verlassen Herberstein

Das fortgeschrittene Alter der Benediktinerinnen im Kloster St. Gabriel in Herberstein erfordert neue Wohnformen – daher verlassen die Ordensfrauen das Kloster. Die Räumlichkeiten werden vom Haus der Frauen übernommen.

Die Ordensfrauen des Klosters St. Gabriel am Standort in St. Johann bei Herberstein in der Oststeiermark werden mit Jahresende umziehen: Das Priorat bleibt bestehen – aber mit drei an verschiedenen Orten lebenden Benediktinerinnen, teilte die Diözese Graz-Seckau mit.

Region jahrzehntelang geprägt

Das Kloster St. Gabriel war als erstes Frauenkloster der Beuroner Benediktiner-Kongregation 1889 in Prag gegründet worden. Bereits 1919 musste die auf über 100 Mitglieder gewachsene Gemeinschaft in Voraussicht der weiteren politischen Entwicklung ihr Kloster verlassen und fand eine neue Heimat in der Burg Bertholdstein im oststeirischen Hügelland. Dort haben die Benediktinerinnen jahrzehntelang „die Region spirituell, menschlich und wirtschaftlich geprägt“, so Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl.

Betagte Ordensfrauen brauchen neue Wohnformen

1942 wurden sie dann zwar vom Nazi-Regime vertrieben und fanden Zuflucht in anderen Klöstern – nach dem Zweiten Weltkrieg konnten 80 von ihnen aber wieder nach Bertholdstein zurückkehren.

2008 trat die Gemeinschaft in die Föderation der Benediktinerinnen von der Heiligen Lioba über und zog in ein neu gebautes Kloster in St. Johann bei Herberstein, welches 2014 mit der „Gerambrose“ für steirische Baukultur ausgezeichnet wurde. Das fortgeschrittene Alter der Ordensfrauen erfordert nun aber neue Wohnformen.

Kloster St.Gabriel in St. Johann/Herberstein
Diözese Graz-Seckau/Foto Hafner

Das Haus der Frauen, Bildungshaus der Katholischen Kirche Steiermark, bisher Nachbarin des Klosters, wird die freien Räume übernehmen und das Bildungsangebot vor Ort erweitern.