Warnstreik Handel
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Wirtschaft

Handels-KV: Weitere Warnstreiks geplant

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten im Handel ist auch die sechste Runde in der Nacht nach neun Stunden ergebnislos abgebrochen worden. Enttäuschung herrscht in der Gewerkschaft, die weitere Warnstreiks ankündigt.

Christian Jammerbund von der GPA Steiermark spricht von einem „schweren Schaden der Sozialpartnerschaft auf allen Ebenen“. Die Arbeitgeber würden ihren Beschäftigten „ein faules Ei unter den Christbaum legen“, so Jammerbund – und kündigt eine Ausweitung der Warnstreiks in der nächsten Woche an. Denn: „Es gibt offenbar einfach keinen Willen hier zu einer sozialpartnerschaftlichen, fairen Lösung und zu einem fairen Abschluss.“

Man habe „erst gestern zum Beispiel einen KV-Abschluss gehabt bei Angestellten bei Ziviltechnikern von plus zehn Prozent, bei Beschäftigten der Caritas von plus 9,2 Prozent vor einer Woche, Beschäftigten im allgemeinen Gewerbe bei immerhin 8,7 Prozent. Das sind alles Zeichen dafür: Wenn man will, dann geht es schon. Und wir waren ja gesprächsbereit. Wir haben uns ja bewegt, waren offen für konstruktive Gespräche. Aber wir haben den Eindruck, da wollte man einfach nur bis spät in die Nacht vom nächsten Einkaufswochenende ablenken. Und das ist nicht fair.“

„Dass man uns hört und sieht“

Wie wirkt sich das jetzt aus auf den heutigen Einkaufstag und auf die nächsten Tage? „Es ist so, dass wir jetzt den Fokus auf die kommende Woche richten. Wir haben bereits vereinbarte weitere Warnstreiks. Es wird auch ganz sicher weitere öffentlichkeitswirksame Kundgebungen geben. Die werden stattfinden, die werden wir auch so machen, dass man uns hört und sieht. Die Detailplanung läuft jetzt bereits. Wir werden im Laufe des heutigen Tages bis Anfang kommender Woche hier einen Plan aufstellen, um möglichst viele Handelsangestellte zu erreichen und auf diese – gelinde gesagt – Sauerei aufmerksam zu machen.“

Streik-Maßnahmen könnten verschärft werden

Bis zuletzt haben die bisherigen Maßnahmen, die getroffen wurden, keine wirklichen direkten Auswirkungen auf die Einkaufsmöglichkeiten vor Weihnachten gehabt. Wird man da vielleicht einen Gang zulegen und die Maßnahmen so verschärfen, dass man es auch wirklich auch spürt – noch vor Weihnachten?

Das könne Jammerbund nicht bestätigen: „Wir haben zahlreiche Warnstreiks und Versammlungen und Kundgebungen gehabt, allerdings war es noch nicht so – und da werden wir auch noch steigern – dass wir flächendeckend alle Geschäfte in einem Einkaufszentrum zumachen. Jetzt ist die Zeit des Verhandelns und die Zeit des Schönredens wirklich vorbei. Es geht uns jetzt darum, hier ganz konkret möglichst viele zu informieren und möglichst viele zu erreichen. Das kann ja einfach nicht wahr sein, dass die Beschäftigten das ganze Jahr über arbeiten. Und am Ende des Jahres sagt man ihnen dann ’Ätschbätsch, Geld gibt es keins mehr“, so Jammerbund.