Chronik

Vier Jahre Haft wegen versuchten Mordes

Ein 18 Jahre alter Mann ist am Dienstag wegen versuchten Mordes in Graz zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Er soll in einer Betreuungseinrichtung mit einem Messer auf einen Mitarbeiter und einen Bewohner losgegangen sein.

Der Angeklagte hatte immer wieder Probleme mit Alkohol und Drogen, vor vier Jahren wurde bei ihm eine Impulsstörung diagnostiziert. Weil er grundlos auf Bekannte und Unbekannte einschlug, wurde er in einer Therapieeinrichtung untergebracht. Aus zwei dieser Institutionen wurde er verwiesen, weil sein Verhalten untragbar war.

Mehrmals auf Opfer eingestochen

Schließlich wurde er in Voitsberg untergebracht, wo sein „ausgeprägtes Aggressionspotenzial“ laut Staatsanwalt wieder Probleme bereitete. Er wollte weg von dort und verlangte vom Betreuer sein Geld, was dieser verweigerte. Daraufhin nahm der Angeklagte ein Brotmesser und ging auf den Mann los, verletzte ihn aber nur leicht. Weil er einen Zusammenhang mit einem seiner Mitbewohner vermutete, suchte er diesen auf. Er trat die Zimmertüre ein und stach auf den völlig Überraschten, der auf dem Bett lag, mehrmals ein – das Opfer erlitt Schnitte im Bereich des Oberkörpers und der Hände. Dann flüchtete er, wurde aber von der Polizei bei einer Bushaltestelle aufgegriffen.

Vier Jahre Haft und Einweisung

„Er hatte Angst, weil sein Betreuer ihm gedroht hat, er kommt ins Gefängnis, wenn er sich nicht benimmt“, führte der Verteidiger aus. Das Ganze sei aber keineswegs ein Mordversuch, sondern nur eine schwere Körperverletzung gewesen, war der Anwalt überzeugt. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Geschworenen verhängten am Abend eine Haftstrafe von vier Jahren und folgten außerdem der Empfehlung des Gerichtspsychiaters bezüglich einer Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.