Umwelt

Lithium-Akku-Aktion in Feldbach vervierfacht

Akkus, die im Restmüll landen, führen immer wieder zu Bränden, Explosionen und zu Verlusten wiederverwertbarer Stoffe. In Feldbach erhielten Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf oder der Rückgabe von Altgeräten mit Lithium-Akkus einen Gutschein – die Rückgabequote wurde so vervierfacht.

Lithium-Akkus stecken mittlerweile in Bohrern, Heckenscheren, Laptops, E-Bikes bis hin zu Staubsaugern. Die EU-Batterieverordnung sieht ab Ende 2025 eine Erhöhung der bisherigen Recyclingquote für Gerätebatterien von derzeit 45 auf 65 Prozent vor, ab 2031 müssen zudem noch mehr wiederverwertete Stoffe in neuen Batterien und Akkus enthalten sein.

Wichtige Rohstoffe werden wiederverwertet

Laut dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist das nur möglich, wenn mehr Batterien gesammelt werden. „Nur dann können wir die darin enthaltenen Rohstoffe recyceln und daraus mehr neue Batterien entstehen lassen“, betonte Andreas Opelt, VOEB-Vizepräsident und steirischer Regionalvorstand. So wurde die Rückgabequote laut dem Verband im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Ziel des in Feldbach im Bezirk Südoststeiermark initiierten Pilotprojekts „BattIncentive“ war es, dass möglichst viele alte Lithium-Akkus ordnungsgemäß retourniert und damit wiederverwertet werden.

„In Lithium-Akkus stecken wertvolle Rohstoffe. Jeder Akku, der richtig entsorgt wird, ist wertvoll für die Kreislaufwirtschaft, und jede Person, die diese richtig trennt, leistet einen Beitrag für den Klimaschutz“, so Opelt. Umgesetzt wird das vom VOEB initiierte Projekt in Zusammenarbeit mit der ERA – einem Tochterunternehmen der ARA –, der App Digi-Cycle sowie Fachhändlern der Region.

425 Akkus wurden retourniert

Die gebrauchten Akkus konnten bei zwölf Händlern und dem Ressourcenpark Feldbach retourniert und gegen Gutscheine für den Einkauf in der Region eingetauscht werden. Von April bis November 2023 wurden dort 425 faustgroße Akkus, wie sie in Laptops, Staubsaugern oder auch Gartengeräten installiert sind, abgegeben. An die 100 waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit hat sich der Anteil der zurückgegebenen Lithium-Akkus von bisher sechs auf 32 Prozent gesteigert.

„Die Erfahrungen, die wir hier sammeln konnten, bieten wertvolle Einblicke für weitere Regionen, mit denen wir gemeinsam die Kreislaufwirtschaft voranbringen“, wurde Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) per Aussendung des VOEB am Mittwoch zitiert. Das Projekt soll 2024 auf österreichweite Ebene gehoben werden – die Details dazu will man im ersten Quartal 2024 ausarbeiten.

Lithium-Ionen-Batterien laden schneller, halten länger und haben eine höhere Leistungsdichte. Bei falscher Entsorgung können sie aber auch gefährliche Explosionen und Brände auslösen. Die Batterien und Akkus gibt es in vielen verschiedenen Größen – sie sind durch Kennzeichnungen wie „Li“ oder „Li-Ion“ zu erkennen. Kleinere Batterien oder Akkus mit Angaben wie „AA“ oder „AAA“ waren nicht im Projekt integriert. Unabhängig von dem Pilotprojekt können und sollen weiterhin alle Batterien und Akkus nur fachgerecht bei Händlern oder Sammelstellen entsorgt werden und gehören keinesfalls in den Restmüll, wurde betont.