Europäischer Wolf
APA/dpa/Boris Roessler
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Politik

Wölfe: Geteilte Reaktionen auf EU-Vorstoß

Die EU-Kommission will den Schutzstatus des Wolfes senken. Wölfe sollen somit künftig leichter abgeschossen werden können. Die steirische Jägerschaft und Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) reagieren positiv. Kritik kommt von den Grünen.

In manchen Mitgliedsstaaten sei die Rudeldichte der Wölfe zu einer Gefahr für die Nutztierhaltung geworden, so die Argumentation der EU-Kommission. Der Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention zum Erhalt wildlebender Tiere und Pflanzen soll daher von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgesenkt werden.

Für die steirische Landesjägerschaft ist die Lösung des Wolfsproblems klar – nämlich ein leichterer Abschuss, wie ihn die EU-Kommission vorsieht. Ein Wildtiermanagement bei dieser Art sei notwendig, um Nutzungskonflikten zu begegnen, heißt es.

Landesrätin fordert Zustimmung von Ministerin

Zustimmung kommt auch von Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP). Sie fordert die Grüne Umweltministerin Leonore Gewessler auf, dieser Änderung zuzustimmen: „Die vorgeschlagene Änderung des strengen Schutzes auf europäischer Ebene ist ganz essenziell, damit wir als Landesregierung auch künftig einen angemessenen Handlungsspielraum zum Schutz unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft haben.“

Die steirische Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) weist darauf hin, dass der Wolf in der Steiermark nach wie vor nicht heimisch sei. In jenen Regionen, in denen ein guter Erhaltungszustand des Wolfes nicht mehr infrage gestellt sei, müsse es einen nachhaltigen Umgang mit dem Bestand geben. Dafür gelte es Lösungen zu finden.

Grüne sprechen sich gegen Änderung aus

Die Grünen halten die jetzige Regelung für ausreichend. Thomas Waitz, steirischer EU-Abgeordneter der Grünen und Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei, fordert, dass der Schutzstatus des Wolfes nicht herabgestuft wird. „Die Konservativen führen eine komplett faktenbefreite Diskussion“, so Waitz.